Hab heute abend mal in alle Beiträge reingehört und freue mich auf einen ESC mit vielen interessanten Acts (nicht für die Kurtheather-Nostalgiker und die, die den ESC aus Prinzip nicht mögen, versteht sich).
Natürlich gibt es auch wieder ESC Norm Core wie den diesjährigen isländischen Beitrag und Trash Core, der allzu gewollt um Aufmerksamkeit buhlt wie der finnische, aber ein Großteil der Beiträge ist durchdacht und auf der Höhe der Zeit produziert. Da fällt der deutsche Beitrag schon mal durch eine gewisse Altbackenheit auf, allerdings sind die Kommentare unterm Video auch aus anderen Ländern recht freundlich, man muss also noch nicht alle Hoffnung fahren lassen. Richtig ärgerlich finde ich nur wenige Beiträge, vor allem den Pathos-triefenden Beitrag aus Lettland mit einem unschönen Imagine Dragon-Refrain.
Meine Favoriten (noch ohne Ranking):
Angelina Mango – La noia | Italy
Absolut 2024 mit starken Rosalia-Vibes.
Nemo – The Code | Switzerland
Respekt, die Schweiz meint es diesmal wirklich ernst. Sehr queer – und der exaltierte Refrain wird sehr schön durch nachdenkliche Passagen kontrastiert.
Bambie Thug – Doomsday Blue | Ireland
Äußerst dynamisch auch der irische Beitrag zwischen Industrial Metal und Pop Sophistication.
Teya Dora – Ramonda | Serbia
Die Verschnaufpause mit einer Billie & Finneas-geschulten, aber durchaus eigenständig klingenden leisen Ballade.
Luna – The Tower | Poland
Der klassischste Pop-Track im Rennen, schlägt Schweden mit den eigenen Waffen.
Auch sympathisch:
Ladaniva – Jako | Armenia
Folklorismus ohne Reue mit einer Schaustehlerin als Protagonistin. Wenn sie auch auf der Bühne so rüberkommt, werden ihr die Herzen zufliegen.
Marina Satti – Zari | Greece
Haut in eine ähnliche Reggaeton-Kerbe wie Italien, und kaum schlechter!
Vom UK erwartet man beim ESC ja schon lange nichts mehr. Aber manchmal gelingt den Briten doch noch ein locker aus dem Ärmel geschüttelter Pop-Song.
Baby Lasagne – Rim Tim Tagi Dim | Croatia
NuMetal ist nun wirklich nicht meine Welt, aber der Song macht durchaus Spaß und geht enorm ins Ohr. Da sind keine musikalischen Grobmotoriker am Werk.
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