Antwort auf: Tindersticks – I

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hurley

Registriert seit: 20.04.2019

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A1 Nectar * * * * *
A2 Fruitless * * * 1/2
A3 Tyed * * * * *
A4 Sweet Sweet Man Part I * * * *
A5 Whiskey And Water * * * * 1/2
A6 Blood * * * * *

B1 City Sickness * * * * *
B2 Patchwork * * * * *
B3 Marbles * * * * *
B4 The Wall Blues * * *
B5 Milky Teeth * * * * 1/2
B6 Sweet Sweet Man Part II * * * *

C1 Jism * * * * *
C2 Piano Song * * * * 1/2
C3 Tie Dye * * * * *
C4 Raindrops * * * * *
C5 Sweet Sweet Man Part III * * * *

D1 Her * * * * 1/2
D2 Tea Stain * * *
D3 Drunk Tank * * * * 1/2
D4 Paco De Renaldos Dream * * * * *
D5 The Not Knowing * * * * *

Gesamt: * * * * *

Eines der besten Debüt Alben aller Zeiten und vielleicht das beste Debüt Album der Neunziger. Hier rein rechnerisch zu agieren fühlt sich für mich allerdings falsch an. Nicht innewohnend sind die Gefühle und die nachhaltigen Konsequenzen die diese Musik in mein Leben brachte als ich allein sitzend in meiner ersten und noch fast leeren Barmbeker Wohnung- nur bestückt mit einer Anlage, einen Haufen CDs ein paar wenigen Schallplatten- zum ersten Mal mit dieser Platte in Berührung kam….noch ein paar Jahre zuvor, bevor ich diesem Forum beigetreten bin. Meine Schwester schenkte mir zum Birthday zwei LPs. Eine davon war ein Herzenswunsch… „Crazy Rhythms“ von The Feelies… und die andere sollte ich mir mal anhören, da ich ja Nick Cave mögen würde. Schon beim Auspacken war ich schockverliebt: dieses Cover, das Unipack Sleeve, die beigefügten Postkarten und die minimalistischen Angaben auf dem LP Cover zogen mich sofort in den Bann. Ganz um mich geschehen war es, als ich zum ersten Mal diesen rätselhaft-dunklen aber auch romantisch-lüsternen Klängen aufmerksam lauschte: solch ausschweifende musikalische Eleganz und lyrische Dekadenz hatte ich selbst bei Nick Cave nicht gehört („No More Shall We Part“ kam erst kurze Zeit später). Die einzelnen Tracks schienen labyrinthisch miteinander verflochten zu sein und die fieberhafte Opulenz mit der die Band hier spielt, suchte seinesgleichen. Auch heute noch…24 Jahre später. Mit meinem heutigen Wissen würde ich nur das dritte Album von Big Star als musikalischen Bruder vermuten und Scott Walker plus Townes Van Zandt als musikalische und lyrische Ziehväter hinzuziehen. Album II und „Curtains“ wissen ebenfalls um ihre Dringlichkeit; danach wurden die Tindersticks allerdings gewöhnlicher…was nicht heißt, dass sie jemals eine schlechte Platte gemacht hätten.

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Sir Obi-Wan Gandalf