Antwort auf: Jazz: Fragen und Empfehlungen

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nail75

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redbeansandriceJetzt habt ihr mich verunsichert und ich will das Buch doch nicht mehr haben (ist vielleicht besser so, vor 25 Jahren wär das sehr hilfreich gewesen, vor 15 immer noch… Aber inzwischen kann man ja viel leichter in Sachen reinhören + zu vielem was drin steht hat man inzwischen wohl ohnehin eine Meinung)

Ja, das ist tatsächlich der Hauptunterschied. Die haben damals so viele Alben und Künstler bewertet, die man nirgendwo anhören konnte und dementsprechend kaum einschätzen konnte. Das ist heute anders. Und in unüberschaubaren Diskographien boten sie für einen Anfänger sehr viel Orientierung. Für sowas gibt es heute auch andere Alternativen.

Aber die Bände sind und bleiben eine unfassbare Meisterleistung, die noch deutlicher wird, wenn man sie mit Konkurrenzprodukten vergleicht. Die kacken nämlich gegen den Penguin Guide richtig ab, ich habe vor einigen Monaten den MusikHound Guide to Jazz einfach in der Altpapiertonne entsorgt, so schlecht ist das Teil.

Trotz einiger schnippischer Bemerkungen und durchaus klar geäußerter Kritik bleiben Cook & Morton aber meistens höflich, wie es Engländer eben sind. Bei Geri Allen weiß ich noch definitiv ohne das Buch gerade hier zu haben, dass „The Gathering“ die Höchstwertung bekam.

Aber wie gypsy schon schrieb: Die Einträge zum „alten Jazz“ sind richtig gut, vor allem für Nachgeborene, für die Ellington und Fitzgerald schon eine bis drei Generationen entfernt waren. Was ich in dem Band auch absolut liebe sind die Besprechungen des elektrischen Miles. Die sind viel besser als so ziemlich alles andere, was über die Musik geschrieben wurde (Anwesende natürlich ausgenommen :)).

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.