Antwort auf: Swing

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friedrich

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Swing Nachlese Teil 1.

Keine Neuentdeckungen oder -erwerbungen sondern Altbestände, die ich in einer früheren Welle meines Interesses an Swing kennengelernt hatte.

Zwei Complations von Artie Shaw, die erste von 1994, die zweite eine Kurzfassung einer 5 CD-Box, die der damals schon 91-jährige Artie Shaw 2001 selbst zusammengestellt hat.

Klarinettist und Bandleader Artie Shaw war von den 30ern bis in die 50er neben Benny Goodman einer der beiden großen weißen Stars des Swings, schmiss aber 1954 hin, weil er schlicht keine Lust mehr hatte. Er war wohl sehr eigenwillig, getrieben und perfektionistisch, löste seine Bands immer wieder mal auf und gründete neue um was anderes auszuprobieren – leider wollte sein Publikum aber lieber immer wieder die alten Hits hören. Im Privatleben war er wohl nicht viel anders: 8 mal verheiratet, unter seinen Ehefrauen Lana Turner und Ava Gardner, dazu einige Affären, was zusammengenommen wohl ein paar Regalmeter Klatschzeitschriften füllen würde. Irgendwie passt das bei ihm alles gut zusammen.

Seine Musik hat Glamour und Klasse, ist voller Drama und Eleganz. Großes Kino! Ich kenne tatsächlich nur diese zwei Compis von ihm, aber schon da kann man erkennen, dass er – je nach Besetzung und Aufnahmedatum – ein ziemlich breites musikalisches Spektrum hatte.

Er wird zitiert mit: „Benny Goodman played clarinet. I played music.“

Hier ein kurzer Konzertfilm mit standesgemäßen Vorspann:

Und ganz anders, fast boppig:

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)