Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Das waren eher ergänzende Assoziationen zu dem, was Du dazu schon geschrieben hast … Bourelly kam erst etwas später zu Miles, oder? „Amandla“ wurde jedenfalls erst ab Ende 1988 eingespielt. Ich denk halt im Rücklick öfter mal, dass der oft schlechtgeredete „Pop-Miles“ der 80er wohl doch ziemlich viel einflussreicher war, als man sich damals (inkl. der ganzen 90er hindurch) eingestehen wollte. Dieses recht karge, manchmal fast leer wirkende Klangbild mit dem richtig tiefen, freigestellten Bass, der klanglich viel klarer definiert/konturiert ist, als es in seiner eigenen Musik der Siebziger der Fall war – vieles wirkt ja irgendwie fast wie voneinander isoliert, auch wenn das alles ineinandergreift. Lustigerweise ist das ja eine Produktions-Ästhetik, die ich früher echt nicht mochte … ausser bei Miles, da hatte sie mich nie gestört. Da höre ich schon Verwandtschaften … und vielleicht ist es am Ende dann gerade Moncur, der neben Wilson selbst am ehesten kitten kann, den leeren, weitläufigen Raum (der doch wieder wie eine enge Garage klingt), an dessen Wänden die anderen kleben, ausfüllen kann. Bourelly kann das auch, aber er ist ja schon ein ziemliches Chamäleon, von hartem, schneidendem zu fuzzy warmen Sound.

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