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gypsy-tail-windDas mit den Lieblingsstandards ist eine schöne Idee! Da zehre ich immer noch von meinen eigenen äusserst laienhaften Versuchen in den späten Neunzigern – das prägt. Und vermutlich achte ich grad bei Gesangsversionen oft zu wenig auf die Songs selbst – irgendwie brauchen Songs wahnsinnig lange, um sich bei mir wirklich als Favoriten festzusetzen (und Deine Liste beginnt obendrein ausgerechnet mit einem, den ich aus mir unklaren Gründen nie so gerne mochte, wie ich das durchaus gern tun würde).
„autumn in new york“? was magst du daran nicht? ich würde verstehen, wenn man diesen simplen abwärtslauf als thema etwas flach findet, aber eigentlich ist es ja ein auf und ab, eine nostalgie mit scharfen ecken („dreamers with empty hands / may sigh for exotic lands / it’s autumn in New York / it’s good to live it again“), absichtslos dahingeseufzt, für diesen song gab es ja gar keinen auftrag.
erfolgreich nur durch das standardgemäße weitertragen, der einzige moderate hit damit gelang sinatra, aber es ist natürlich auch ein trademarksong von billie holiday (finde ich auch die tollste gesungene version). so richtig fan bin ich seit der sun-ra-version mit einem der schönsten gilmore-soli überhaupt (nachdem ra die bittersüße perfekt gesetzt hat), am ende lässt er sich vom pianisten noch mal zu double time überreden:
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