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Sitze kurz vor Jahresschluss gemütlich bei Kerzenschein mit Pfeife und Pantoffeln in meinem Ohrensessel, ein Kätzchen schnurrt auf meinem Schoß, und habe dieses Album aufgelegt, das schon ein paar Jährchen bei mir in der Plattenkiste steht:
Johnny Hodges – Masters Of Jazz Vol. 9 (Aufnahmen 1960/61, Veröffentlichung 1984)
6 Stücke, aufgenommen an 2 Tagen 1960 im Jazz Cellar, San Francisco, aber ohne Publikum, also Studioqualität. Dazu weitere 4 Stücke von 1961 aus Stockholm, live und leider etwas dumpf klingend. Musikalisch aber beides erste Wahl. Die ersten beiden Sessions im Sextet u.a. mit Ben „The Brute“ Webster, der in Kombination mit dem zarten Johnny Hodges ein schönes kontrastreiches Paar bildet. Die Live-Aufnahmen mit anderen Ellingtonians wie Harry Carney (bs), Ray Nance (tp) und Lawrence Brown (tb) im Septet. Erschienen erst 1984 auf dem dänischen Storyville Label, das von dem Mann mit dem schöne Namen Karl Emil Knudsen betrieben wurde.
Johnny Hodges ist überhaupt daran schuld, dass ich vor inzwischen schon vielen Jahren einen Saxofonisten mit einer süßen und sinnlichen Stimme entdeckte, wie ich sie vorher noch nie gehört hatte. Damals wusste ich noch nicht, dass er damit „nur“ einer von vielen Bläsern war, die in den 30er/40er Jahren auf ihre jeweils individuelle Weise einem Schönheitsideal folgten, was später aus der Mode kam. Erst dieses Jahr habe ich da intensiver hingehört.
Ulkigerweise gibt es offenbar ein Album mit Titel The Complete 1960 Jazz Cellar Session, das aber keine Überschneidungen mit obigem Album aufweist:
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)