Antwort auf: Jahresrückblick 2023

#12220819  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

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soviel habe ich nicht zu schreiben, das meiste sind ergänzungen, weil ich beim jazzfest berlin ja mit gypsy (und z.t. friedrich) gemeinsam unterwegs war und wir uns in den meisten fällen ziemlich einig waren. bauer/parker/drake war für mich sensationell, ein permamentes umschalten und freilegen von grooves, in denen der 80jährige posaunist nicht verloren ging. und ambarchi im trio in der blauschimmernden gedächtniskirche auch ein fast transzendentes ereignis. mit zoh amba eine neue stimme, die eine linie fortsetzt, auf der mit brötzmann und gayle zwei andere verstummt sind… neben shorter, den ich nie live erlebt habe, die mir nahesten vermisstenanzeigen, prägend seit ich jazz höre.

ein super konzert war für mich daneben das immanuel-wilkins-quartet in einem sehr intimen club, mit micah thomas, matt brewer (zum ersten mal live, toll) und kweky sumbry, mit fast dem gleichen material wie ein jahr zuvor, nochmal mehr verdichtet, neu zusammengesetzt, aufgeladen.

viel aktuelles und gutes in albumform, konzept & playing; tyshawn sorey, steve lehman, the necks, rob mazurek, blank for.ms/jason moran/marcus gilmore, jason moran mit dem james-reese-europe-projekt und anna webber stehen in meiner jahresbestenliste, sehr gut gefallen haben mit außerdem:

brötzmann/bekkas/drake, catching ghosts
&uestlove/murray/angry, plumb
virelles, carta
alessi, it’s always now
muthspiel, dance of the elders
blake, passage
knower, knower forever
andré 3000, new blue sun
branch, fly or die fly or die fly or die ((world war))
abrahams/ambarchi/arenaim, placelessness

noch wichtiger für mich waren allerdings eine archivveröffentlichung und ein reissue von pharoah sanders.

meine threads aus diesem jahr kann man noch nachlesen. karin krog chronologisch (nicht bis zu ende) ergab sich aus dem vokaljazzthread, der einige entdeckungen für mich bereit hielt (sylvia syms, beverly kennedy), vor allem aber zu einem super radioabend führte, für den gypsy kollektiv gesammelte vorschläge kuratierte – mit ganz viel catarina valente und nana mouskouri.

daneben ein durchmarsch durch ein format, das ich nie so recht verstanden habe (klaviertrio), und ein weiterer durch ein format, das ich anschließend rätselhafter fand als zu beginn (gitarrentrio). sehr viele entdeckungen bei beiden. ein bisschen weiter kam ich mit sonny rollins (freelance years bis zu den 80ern), die zweiten songbooks von oscar peterson habe ich auch komplett gehört, aber das gehörte schon zum klaviertriothema.

noch eine folge des voklajazzthreads – ich weiß endlich, welche meine lieblingsstandards sind. mal ganz lose zusammengestellt (komponist*innen muss ich noch nachtragen):

autumn in new york (duke, 1934)
bewitched bothered and bewildered (rodgers & hart, 1941)
close enough for love (mandel & williams, 1979)
dancing in the dark (schwartz & dietz, 1931)
glad to be unhappy (rodgers & hart, 1936)
i get along without you very well (carmichael, 1938)
i only have eyes for you (warren & dubin, 1934)
i’ll be around (wilder, 1942)
i’ve never been in love before (loesser, 1950)
i’ve told ev’ry little star (kern & hammerstein, 1932)
laura (raksin & mercer, 1945)
the meaning of the blues (troup & worth, 1957)
moonlight in vermont (suessdorf & blackburn, 1944)
a ship without a sail (rodgers & hart, 1929)
some other time (bernstein, comden & green, 1944)
the way you look tonight (kern & fields, 1936)
then i’ll be tired of you (schwartz & harburg, 1934)
there’s a lull in my live (gordon & revel, 1937)
when sunny gets blue (fisher & segal, 1956)
you’ll never know (warren & gordon, 1943)

und, ja:

have yourself a merry little christmas (martin & blane, 1944)

in sofern –
bis auf weiteres.

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