Antwort auf: Die besten Konzerte 2023 (so far)

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stefane
Silver Stallion

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stefane
01) Rose City Band – 6.6.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2
02) Simon Joyner Trio – 8.9.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2-
03) Courtney Marie Andrews – 22.8.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****+

01) Rose City Band – 6.6.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2
02) Simon Joyner Trio – 8.9.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2-
03) The Sadies – 10.11.2023 – Stuttgart, Laboratorium ****+
04) Courtney Marie Andrews – 22.8.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****+
05) Postcards – 29.4.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****
06) Chuck Prophet & The Mission Express – 26.4.2023 – Heilbronn, WaldHaus ****-
07) Water and Sand – 14.10.2023 – Eltershofen, Music House ****-
08) Ghost Woman – 28.7.2023 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+
09) The Reverend Peyton’s Big Damn Band – 6.7.2023 – Heilbronn, WaldHaus ***1/2+
10) Downpilot – 5.5.2023 – Stuttgart, Laboratorium ***1/2

Up next: Lankum.

Als „Vintage-Surf-Punk-Western-Roots-Musik“ war das Konzert der Sadies im Programm des Laboratorium angekündigt. Nimmt man hierzu noch eine gehörige Prise Cowbilly, einen schönen Twang Reverb und mehr als einen Schuß Sixties-Psychedelia hinzu, trifft das ziemlich genau den Stilmix, den die Sadies an diesem Abend geboten haben.
Bin ohne große Erwartungen zu dem Konzert gegangen, da ich zwar einige Platten der Sadies habe, diese aber nicht oft auflege, so daß mir die Sadies nicht so geläufig sind. Habe sie in den letzten Jahren eher als Backing Band auf Platten von u.a. Andre Williams, Jon Langford von den Mekons, John Doe oder Neko Case wahrgenommen. Und es war mal wieder einer der Abende, an denen Konzerte, mit denen man keine größeren Erwartungen verknüpft, sich als ganz großartig herausstellen und bleibende Eindrücke hinterlassen.
Auf der Bühne standen The Sadies als Trio: Travis Good an der Gitarre und mit dem Gesang, Sean Dean am Upright Bass und Mike Belitsky an den Drums. Der zu Beginn des vorigen Jahres leider sehr jung an den Folgen einer zu spät diagnostizierten Herzkrankheit verstorbene Dallas Good war auf einem großen Poster präsent, das vor dem Bühnenvorhang aufgehängt war. Und auch in dieser Trio-Besetzung erzeugten The Sadies einen amtlichen Krach: Der Sound im Konzert war dringlicher, dichter und punkiger als auf den Studioplatten. Travis Good bearbeitete ganz furios seine ramponierte Gretsch-Gitarre, auch sein Gesang war sehr prominent und nach vorne abgemischt, so daß der akustische Baß und vor allem Mike Belitskys feine Akzente an den Drums manchmal etwas im Hintergrund blieben. Die Songs gingen – vor allem zu Anfang des Konzerts – häufig ineinander über, aus den am Ende der Songs stehenden Instrumentalpassagen schälten sich dann aus dem Gitarrenfeedback und den Rückkopplungen oft die ersten Akkorde der neuen Songs heraus.
Höhepunkte waren für mich das von den Sadies zusammen mit Jon Langford geschriebene „Strange Birds“ sowie ein grandios-rotziges „Leave Me Alone“ von Robbie Robertson, das auf dessen Zeit mit den Canadian Squires Mitte der Sechziger zurückgeht. Als Covers gab es ansonsten ein weniger überzeugendes „Wasn’t Born to Follow“ von den Byrds und ein schönes „Everybody Knows This Is Nowhere“ von Neil Young als Rausschmeißer in der Zugabe.
Tolles Konzert mit einer Band on fire!
****+

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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)