Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › guitar trios (g/b/dm) › Antwort auf: guitar trios (g/b/dm)
vorgartendanke, das ist vor allem druch die beschreibungen (wie das klingen sollte!) sehr aufschlussreich. new yorker hipstertum in der frühen blütephase, handwerk, alte medien, rehabilitierung des modrigen und uncoolen, aber vor allem: die euphorie darin! auf foursquare (hier) kam das smalls 2019 noch auf platz 10 der besten hipster-orte, aber das fat cat (der interimsclub, als das smalls mal kurz schließen musste, dort ist das hekselman-album aufgenommen worden) kommt auf 5: „basically hipster disney land in a basement“, „a parallel time space you thought that didn’t exist anymore“ usw.
ich meine das alles nicht despektierlich, ich glaube halt, dass das zum verständnis der traditionalistischen gitarrentrios hilft, um die ich gerade mitte der nuller kreise.
Was ich bin ich doch für eine coole Sau!
Meine Gefährtin und ich gerieten – zugegeben erst Mai 2022 – ins Smalls, ohne die geringste Ahnung zu haben, wie hip das ist. Sah auch tatsächlich eher modrig und uncool aus. Enge Kellertreppe runter, Partykellerathmosphäre, wir quetschten uns auf gedrängt stehende Klappstühle, hatten einen schlecht gekühlten Drink und saßen den Musikern fast auf dem Schoß. Fassungsvermögen maximal 75 Gäste, wie ein Schild der Baupolizei oder Feuerwehr am Eingang verriet. Ich kann mich leider nicht mehr an den Namen der Band erinnern. Leader ein schlaksiger schwarzer E-Bassist älteren Semesters, dem ein paar Zähne fehlten und der sympathisch mit dem Publikum plauderte, und seine jüngeren Begleiter. Wohl eher eine lokale Größe. War ein sehr entspannter und unterhaltsamer Abend!
--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)