Antwort auf: Die besten Konzerte 2023 (so far)

Startseite Foren Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie Und so war es dann Die besten Konzerte 2023 (so far) Antwort auf: Die besten Konzerte 2023 (so far)

#12176693  | PERMALINK

stefane
Silver Stallion

Registriert seit: 24.07.2006

Beiträge: 6,815

stefane
01) Rose City Band – 6.6.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2
02) Simon Joyner Trio – 8.9.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2-
03) Courtney Marie Andrews – 22.8.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****+

01) Rose City Band – 6.6.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2
02) Simon Joyner Trio – 8.9.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2-
03) Courtney Marie Andrews – 22.8.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****+
04) Postcards – 29.4.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****
05) Chuck Prophet & The Mission Express – 26.4.2023 – Heilbronn, WaldHaus ****-
06) Water and Sand – 14.10.2023 – Eltershofen, Music House ****-
07) Ghost Woman – 28.7.2023 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+
08) The Reverend Peyton’s Big Damn Band – 6.7.2023 – Heilbronn, WaldHaus ***1/2+
09) Downpilot – 5.5.2023 – Stuttgart, Laboratorium ***1/2

Up next: Lankum.

Letzten Samstag ein sehr schönes Konzert der Americana-Band Water and Sand im wieder mal sehr einladenden Music House in Eltershofen, das allerdings leider nicht ganz gefüllt war.
Water and Sand ist das gemeinsame Projekt von Todd Thibaud und Kim Taylor. Der Singer-Songwriter Todd Thibaud aus Boston/Massachusetts hat von Mitte der Neunziger bis zum Ende der Nullerjahre eine ganze Anzahl an Soloplatten veröffentlicht, zusammen mit Chris Burroughs, Joseph Parsons und Terry Lee Hale die Band Hardpan gebildet, und war davor zu Beginn der Neunziger bei den Courage Brothers eher in Power Pop-Gefilden unterwegs. Kim Taylor ist eine Singer-Songwriterin (und Schauspielerin) aus Cincinnati/Ohio, die seit Beginn der Nullerjahre in größeren zeitlichen Abständen immer wieder komplett unter dem Radar fliegende Platten veröffentlicht hat. Unterstützt wurden die beiden vom langjährigen Todd Thibaud-Mitstreiter Sean Staples am Baß, der auch schon mit Kris Delmhorst und Shannon McNally zusammengearbeitet hat, und als Mandolinenspieler u.a. auch auf Alben von Chris Smither und Buffalo Tom zu hören war, sowie Thomas Juliano an der elektrischen Gitarre, der in den Neunzigern u.a. Mitglied der Boston-Alternative Rock-Band Talking to Animals war.
Der erste Teil der Konzerts bestand vor allem aus Songs des neuen, dritten Albums „Hey Love“, das erst Anfang Oktober erschienen ist, bevor dann im weiteren Verlauf des Abends auch Songs der ersten beiden Platten „Water and Sand“ und „Catching Light“ zum Zug kamen. Die Songs sind mir zu Teilen harmonisch etwas zu gleichförmig und gediegen, könnten ein wenig mehr Widerborstigkeit und Brechungen vertragen, wie das bei meinem gegen Ende des ersten Sets gespielten Song-Highlight „Peace in the Valley“ vom 2019er-Album „Catching the Light“ der Fall war, das sehr rotzig und mit unglaublichem Druck dargeboten wurde. Wie diese Songs allerdings gespielt werden, ist richtig überzeugend: Die akustischen Gitarren und vor allem die Stimmen von Todd Thibaud – eher rund und einschmeichelnd – und Kim Taylor – mit richtig Durchsetzungskraft und einem angenehm rauen, anspringenden Country Twang – harmonieren wunderbar. Dazu die selbstverständliche Virtuosität von Thomas Juliano an der elektrischen Gitarre, der seiner Fender Telecaster einen herrlich runden und beweglichen Klang entlockt (teilweise mit süffig-melodischem Single Note-Spiel), der selbst bei Einsatz des Slides nie schneidend-aggressiv wird, und Sean Staples stoisches Spiel am Baß. Das ergibt zusammen schon eine richtig schöne, fließende musikalische Darbietung.
Gestützt wird dies alles von einem tollen Sound, der den Raum wunderbar füllt, aber nie überlädt. Die Stimmen in jeder Nuance schön durchhörbar, alle Instrumente an ihrem Platz und sehr präsent, und alles genau im richtigen Lautstärkeverhältnis zueinander abgemischt.
Im Zugabenblock gibt’s Songs aus dem Solorepertoire von Kim Taylor und Todd Thibaud. Zunächst „Days Like This“ von Kim Taylor, dann auf Wunsch des Konzertveranstalters mit „Johanna’s Dreams“ einer der sicherlich bekanntesten Songs von Todd Thibaud vom 96er-Album „Favorite Waste of Time“, für den Sean Staples vom Baß zur Mandoline wechselt, bevor der Abend dann mit dem Gillian Welch-Cover „Look at Miss Ohio“ ausklingt.
Wieder mal ein sehr schöner und lohnender Musikabend im Music House in Eltershofen.
****-

--

"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)