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bill frisell, viktor krauss/ tony scherr, kenny wollesen, east/west (2004)
offenbar haben alle jazzgitarristenstars in dieser zeit live-alben im trio aufgenommen. der titel hier bezieht sich auf die zwei aufnahmeorte für das material dieser doppel-cd, west (oakland, yoshi’s) und ost (new york, village vanguard), krauss ist der west-, scherr ist ost-bassist. frisell spielt mit seinen americana, im vanguard scheinbar auch mit jazz, aber die standards und jazznahen popsongs dreht er auf links, so dass sie ins gleiche schichtwerk führen. die etwas gehetzt gesetzten konstraste und die kurzen interludes erwecken den eindruck eines freien laboratoriums, was, glaube ich, gar nicht der livesituation entsprach, sondern eher durchs wilde montieren zustande kommt. überhaupt scheint mir das ding etwas überproduziert, will zu viele facetten auf einmal präsentieren (es gab später auch noch eine weitere cd mit noch mehr material), während frisells working trios eigentlich so ziemlich das abnudeln, was sie immer so abnudeln. auch das format ist nicht spannend genutzt, die begleiter bleiben etwas stur im beat, während frisell etwas übermotiviert abheben will. hat live damals bestimmt spaß gemacht, auf mich wirkt das heute etwas unfrisch.
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