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Uff, wenn ich das richtig verstehe, hab ich jetzt die Kunstmuseen Nr. 2 und Nr. 3 des Landes nach/neben dem Louvre gesehen … das Musée des Beaux-Arts in Lyon vermarktet sich als Nr. 2, das Musée des Beaux-Arts von Dijon als „eins der beiden wichtigsten neben dem Louvre“. Beide sind der Hammer, das in Dijon ist – Wechselausstellungen ausgenommen, von denen es gerade keine gibt – gratis zugänglich. In Lyon war ich fast vier Stunden drin, in Dijon gestern und heute zusammen genommen ebenfalls – und ich musste nochmal hin, weil ich im Labyrinth die zweite Hälfte des 19. und das ganze 20. Jahrhundert verpasst hatte (die Säle sind immerhin gut nummeriert und es gibt überall Wegweiser – mir war einfach nach Saal 35 nicht klar, dass ich 36-46 auch noch suchen musste, 47-50). Dafür bin ich dann am Schluss nochmal in die fabelhafte Mittelaltersammlung, in der es ein grosser Raum mir gestern schon besonders angetan hatte – ganz besonders zwei Altarpanele von Konrad Witz, dessen Bilder so rar und stets grandios sind.
Die letzte Runde Live-Musik hatte ich noch gar nicht erwähnt, zum Schreiben käme ich ev. morgen oder sonst erst am Wochenende, wenn ich wieder daheim bin … La Palatine spielte in Beaune ein ca. 70minütiges Programm unter der Überschrift „au fil de la nuit“ mit Liedern u.a. von Boesset, Guédron und Moulinié, dazwischen Tanzsätze (oft aus irgendwelchen Manuskripten, ohne dass die Komponisten bekannt wären) – und als Überraschung gab’s dazwischen, im Programm nicht abgedruckt, noch drei Chansons aus dem 20. Jahrhundert, die ich nicht zweifelsfrei erkannt habe, aber ich tippe auf dreimal Brassens (eins davon ist direkt auf der Webseite zu finden). Mit Theorbe/Barockgitarre (und manchmal Tenor-Blockflöte), Cembalo und Gambe war das natürlich vom Klang her etwas anders als üblich, aber sehr toll, was natürlich viel mit der Stimme von Marie Theoleyre zu tun hat. Die erste CD auf Ambronay werde ich daheim beim Vertrieb holen und auf die neue (2024 meinten sie in einer Ansage) warte ich gespannt.
Morgen gibt es Les Néréïdes in der Oper Dijon mit dem Luzzaschi-Programm, das kürzlich bei alpha auf CD herausgekommen ist. Da freue ich mich sehr drauf – und damit schliesst dann der Alte-Musik-Block und in Paris gibt’s am Freitag zum Abschluss der Ferien noch Gérard Grisey.
Nach dem langen Herumlaufen durch Stadt und Museum ist jetzt etwas Mozart mit Gidon Kremer, Kim Kashkashian und – im Kegelstatt-Trio – Valery Afanassiev gerade das Richtige, um herunterzukühlen.
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