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derek bailey, gavin bryars, tony oxley [joseph holbrooke trio], the moat recordings (1998/2006)
gavin bryars erzählt 2005, kurz nach dem tod von derek bailey, hier die ganze geschichte dieses trios, das als modal ausgerichtete jazzband begann, schnell aber den bassisten verlor, der keine lust mehr auf improvisation hatte und unterrichten und komponieren wollte. 1995 gab es dann die verrückte idee einer reunion, die dann 1998 in köln auch klappt (das konzert ist auf incus erschienen), kurz danach gehen sie in london für 3 tage ins studio, das material bleibt aber liegen, weil der produzent einen unfall hat, 2005 schlägt begeistert john zorn zu, doch die aufnahmen erscheinen 2006 zu spät für derek bailey.
im kontext des threads natürlich super interessant, was hier zu hören ist, gitarre und drums sind völlig neu definiert, aber trotzdem in einem intimen setting aufeinander bezogen, wobei der bassist, leicht aus der übung, harmonische kontexte anbietet, die sehr viel sinn machen. schwebende flageolets werden von kuhglocken, pfannen und holzplatten begleitet, während der bass offenbar melodien hört. das hat was weltabgeschiedenes, aber auch etwas sehr freundschaftliches, ein vor 30 jahren abgebrochenes, wieder aufgenommenes gespräch (so die liner notes). ich frage mich, on frisell das damals gehört hat (bestimmt). es ist so viel bailey in seinem (und auch in arto lindsays) spiel drin, obwohl ein kontinent und ein weltmeer dazwischen liegen.
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