Kami Maltz, Münster, Pension Schmidt, 25.9.2023
Man kennt Kami Maltz aus Tel Aviv – wenn überhaupt – von ihrem Youtube-Kanal und viralen akustischen Coverversionen von Beck über Talking Heads und Joni Mitchell bis Britney, häufig gemeinsam mit dem weitaus bekannteren Josh Turner. Eigene Songs hat sie bislang nur sporadisch veröffentlicht. Von daher war ich überrascht von dem Programm mit fast ausschließlich eigenem Material, das Kami in der familiären Atmosphäre der „Pension Schmidt“ im Rahmen einer kurzen Deutschland-Tour darbot. Gemeinsam mit dem Münsteraner Drummer und Percussionisten Stefan Schneider und bei einigen Stücken begleitet von einem Posaunisten namens Tobi entfaltete Kami mit Autoharp und Vocal Loops einen vielschichtigen Sound, der auch Jazz und die traditionelle Musik ihrer Heimat einfließen ließ. Die Experimentierfreude wird dabei stets von eingängigen Melodien und Harmoniefolgen umgarnt. Alle Prätention bleibt bei ihr ohnehin außen vor – bei ihrem nach einleitendem Bekunden einzigen wütenden Song musste sie über einige offensichtlich nicht geprobte Einfälle ihres Drummers lachen. Als Zugabe gab es ein anrührendes „Both Sides Now“. Ein Debüt-Album ist in Vorbereitung, auf die Frage nach Vinyl reagierte sie diplomatisch mit „wenn die Nachfrage da ist“ – schien ihr nicht besonders am Herzen zu liegen.
Kami spielt in den nächsten Tagen noch in Wuppertal und Lüneburg.
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