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stanley jordan, charnett moffet, kenwood dennard, stolen moments (1991)
kann man diese völlig andere technik und den akustischen eindruck voneinander trennen? wenn man jordan spielen sieht, finde ich das immer ziemlich ablenkend, beide hände erzeugen die töne, z.t. auf zwei gitarren, was aber – wenn man’s nur hört – allenfalls den sound viel voller macht als bei einer einzelnen klassisch gespielten gitarre. noch dazu ist das ja überhaupt nicht zirkusakrobatisch, sondern sowohl in den single notes wie in den akkorden mit viel gefühl gespielt, rhythmisch z.t. sehr abgefahren. und dann gibt es noch zwei virtuose, auch eher heiße mitspieler, weshalb ich mehrfach dachte, dass das eigentlich musik aus der black rock coalition ist, weniger ein blue-note-star-akt der ära lundvall. es gibt einen zusammenhang von rock, funk und jazzstandards, und alles ist mit punch und energie gespielt. dennard hat da eher den anti-nash-trio-zugang, er könnte auch sofort in einer heavy-metal-band einsteigen, oder zumindest bei living colour, da bildet die gitarre mit ihrer leichten druckbehandlung fast eine aufwärmung. jordan ist ja nicht-binär, und auch diese musik löst gegensätze auf, hier sind auch hendrix und hall gleichzeitig präsent, und trotzdem ist mir das zu viel, zu multipliziert, zu ausufernd, selbst in diesem intimen live-setting.
am ende spielt jordan allein „over the rainbow“, aber es klingt wie ein chor aus vier gitarren, eine kollektive utopie.
nur kurz den visuellen eindruck hinterher geschoben, „autumn leaves“ gibt es auch auf dem album:
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