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john abercrombie, marc johnson, peter erskine, current events (1986)
sagte ich abercrombie? der hat sich natürlich auch entwickelt, nicht zum guten, so meine übliche suada, hier muss ich allerdings widerrufen. aus lauter voruteil habe ich dieses album wohl nie wirklich angehört, großer fehler. zwar hört man hier erstmals seinen „neuen“ ton, eine metallisch nachhallende rekonfiguration eines klassischen jazzgitarrensounds, merkwürdig schwerfällig im vergleich zu seiner atemberaubenden leichtigkeit und schnelligkeit in den 70ern, aber setzt ihn hier sehr delikat ein (wie später in den orgel-trio-sachen mit wall und nussbaum auch manchmal), daneben gibt es interessante synthesizer-experimente, aber auch schöne akustische passagen. erskine und johnson setzen eine hippe, verdaute jazzrock-begleitung hinzu, wobei johnson ausgesprochen schön aufgenommen ist (oder einfach an sich sehr gut klingt), und man bekommt ein irres programm aus disney-walzern, soundorgien, cheesy grooves und nachdenklich gebauten harmoniegebäuden, mit denen man abercrombie verlässlich identifizieren kann.
interessant, dass ecm wirklich avantgarde darin war, gitarristen darin zu ermutigen, mit ihren sounds zu experimentieren. auch frisell fing ja zeitgleich dort damit an (und BASS DESIRES wurde ein halbes jahr früher aufgenommen).
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