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Von dem Album von Amalia Rodrigues mit Don Byas wusste ich zwar, ich hatte es aber als Kuriosität nie groß beachtet. Ströme es gerade mal. Also, verglichen mit Amalia Rodrigues‘ sehr engagiertem Gesang klingt Don Byas, der ansonsten auch einen Hang zur Melodramatik hat, fast cool. Auf diesem Album ist er aber auch tatsächlich nur Begleiter, der meist im Hintergrund bleibt und nur hier und da ein kleines Solo spielt. Wo Amalia Rodrigues singt, bleibt aber sowieso nicht mehr viel Raum für andere.
Aber schon interessant, auf was Don Byas sich in Europa auch mal eingelassen hat. Er hat ja auch gelegentlich französische Volkslieder (oder Chansons?) aufgenommen. Rodrigues und Byas haben sich vielleicht musikalisch ganz gut verstanden. Einen Überschuss an Gefühl gibt es im Gesang bzw. Spiel von beiden – aber wo der/die eine ist, kann für den/die andere/n nicht mehr viel Platz sein.
Hier tritt Don Byas mal etwas in den Vordergrund:
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)