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soulpope
gypsy-tail-wind
Wir meinst Du das? Ich finde das Cover höchstens so schlecht wie die drei von Zacharias … im Gegensatz zu denen (und dem von Brautigam) ist es kein Biedermeier. Ich glaub das, diese zur Schau getragene Beschaulichkeit, der demonstrative Rückzug von allem irgendwie Gegenwartsrelevantem. Da ist mit so ein Cover wie das von Siranossian um Welten lieber (es ist obendrein wohl auch ein ironischer Kommentar auf „Teufelsgeiger“-Klischees … und ich stell mir vor, dass das Foto genauso ausschaut, wie Siranossian es wollte).Good morning, die Cover keine Augenweiden insgesamt …. aber mir lieber fade Gemälde nach dem Motto „lass m die Musik für sich sprechen“ als eine Mischung aus vordergründige Selbstdarstellung und peinlicher Theatralik …. aber egal, mit dieser Cover Art hat Alpha wiederkehrende Übung 😉 ….
Wie ich dachte: unsere, sagen wir, gleichgültige schulterzuckende Irritation über mässige Cover gehen in unterschiedliche Richtungen. Egal ist das wirklich. Bei alpha hat Kopatchinskaja ja bereits die Art Cover gekriegt – aber dort passt es halt zu ihrem (Bühnen-)Auftritt, der mich inzwischen auch etwas ermüdet. Allerdings ist ihr jüngstes Album halt doch wieder toll (wie fast alle).
Die gestrige Nachtmusik:
Die Néréides sind Camille Allérat, Julie Roset und Ana Vieria Leite, alle drei Sopran (auf dem Cover v.l. Vieira Leite, Roset, Allérat), sie singen Luzzaschi („Madrigali a uno, e doi, e tre, Soprani fatte per la Musica del gia. Seg. Duca Alfonso d’Este“, 1601) und dazu je ein Stück von Marenzio (aus „La pellegrina“, 1589) und Monteverdi (aus „Madrigali et Canzonette a 2 e tre voci“, 1651), sowie drei von Francesca Caccini (aus „La liberazione di Ruggiero dall’isola di Alicina“, 1625). Begleitet werden sie von Yoannn Moulin (hps), Manon Papasergio (bass viol & triple harp) und Gabriel Rignol (archlute). Das ist das Programm, das ich im Oktober live hören werde. Das zweite Album ist die dritte und letzte Runde einer Adaption des wohltemperirten Claviers bzw. von dessen Fugen für Gambenconsort, ergänzt hier v.a. durch Stücke aus der Clavier-Übung III). Laurence Dreyfus leitet die Gruppe (hat arrangiert, nehme ich an, und die Liner Notes geschrieben), er spielt treble viol, Jonathan Manson an der tenor viol ist auch immer dabei, Markku Luolajan-Mikkola an der Bassgambe setzt nur auf einem der 27 Stücke aus, für die vier- bzw. fünfstimmigen Stücke stossen Emilia Benjamin (treble viol) und Heidi Gröger (bass viol & Violone) dazu. Vom ersten Eindruck her beides feine Alben – von Phantasm muss ich dann wohl die ersten zwei auch noch haben, die völlig an mir vorbei sind. Linn fliegt hier auch beim Vertrieb vergleichsweise etwas unter dem Radar, verkauft sich hierzulande wohl auch schlecht, und ich habe dem Label auch erst in den letzten zwei Jahren oder so etwas mehr Beachtung geschenkt.
Morgenmusik jetzt mit dem letzten neuen Scarlatti-Album von Christian Zacharias für EMI, 1994 eingespielt. „Vol. 2“ steht da, weil die drei früheren Alben in der Zwischenzeit auch auf Doppel-CD-Ausgaben (und in einer 3-LP-Box) wieder aufgelegt wurden. Discogs listet zwei von 1991, die eine analog zur 3-LP-Box von 1985 („33 Sonaten“), die andere mit analogem Cover aber gelb statt rosa (?) eingefärbt als „33 Sonaten Vol. 1“. Die CD-Laufzeit wird jedenfalls einigermassen ausgekostet, es gibt nochmal über 70 Minuten Musik hier, und die ist gerade so gut, wie die drei Alben von davor.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba