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Anonym
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@yaiza Danke Dir für die Erinnerung, dass ich noch nicht alles vergessen habe. Mögen sie also ihren 40. feiern. Die Zeit hat sich schon lange von den Sitten aufs Rasen verlegt. Das war ein Witz.
Brahms ist für mich sehr schwierig, vor allem in Vierer-Besetzung. Von den Klavierquartetten ist mir das dritte das aufschlussreichste, all dieses Schroffe. Zumindest machen die hier es so:
Die hatte ich mir damals geholt auf Empfehlung Glenn Goulds, in seinen „Schriften“ oder in den „Briefen“, ich weiß es nicht mehr. Vierer-Besetzung, damit meine ich auch die Streichquartette, mit denen ich so lange nichts anfangen konnte, ich habe schlicht nicht verstanden, was er da macht. Und auch ABQ, was ich gar nicht in mein Köpfchen bekommen habe, konnten nicht helfen, dann kamen LaSalle, und haben erklärt, wie ich das ABQ hören muss. Das ging dann sehr gut! Aber die Schroffheit bleibt, auch das Doppelkonzert ist mir bis heute ein Graus, den ich mir trotzdem hin und wieder gebe, vermutlich, weil ich’s nicht glauben kann. Für mich ist Brahms: Klavierintermezzi und Werke für zwei, Lieder, die Violinsonaten, die Cellosonaten, die sind eigen, aber schon bei den Balladen lässt er sich schon wieder früh gehen. Und daneben Blödsinn wie die Klaviertranskription der Chaconne für die linke Hand, und der Hölderlin-Missbrauch. Überall, wo er an größere „Formen“ geht, ein Kopist. Das Violinkonzert von Beethoven kopiert (warum nicht, das war auch nur eine Fleißarbeit von Beethoven, aus der Brahms das Bessere gehohlt hat), die Symphonien. Alles nett und gut, aber doch Kopierarbeit, mit viel zu viel Gedöns aufgedonnert.
@gypsy-tail-wind Sie, Szigeti und Gitlis, sind in der Haltung zum Leben vielleicht gleich? Sie spielen schon verschieden. Sie spielen aber ähnlich, weil sie womöglich die Musik für wichtig und dennoch nutzlos halten, und zwar diesseits des Trouble um die Bedeutung von Musik. Im Vergleich zu Gitlis ist Szigeti ein Akademiker, wie es im vorwerfenden Slangjargon der „Was-weiß-der-denn-Leute-ich-bin-Handwerker“ heißen würde. Für mich sind sie beide im Parnass.
Die verlinkten Klaviergeschichten kann ich kaum hören, null Einfühlung von diesem G., pardon.
Und Gitlis und Neveu – sie hatten denselben Lehrer im Camp, wie das heute wohl heißt, Carl Flesch. Er, Gitlis, spricht in seiner Autobiografie immer wieder von ihr. Aber ja.
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