Antwort auf: Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

#12127377  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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vorgartenschön beschrieben. ist gibt aber auch ganz furchtbares vokabular für wein, „trinkig“ zum beispiel.
es beeindruckt mich jedenfalls sehr, wenn sich ein musiker auf seinem instrument einen ganz eigenen, identifizierbaren ton erarbeitet. (gilt für musikerinnen auf ihrem instrument natürlich auch.)

Vielen Dank!

„Brandig“ und „grasig“ sind auch schön! ;-) Ich glaube „trinkig“ soll so etwas wie ein marktorientiertes update von „süffig“ sein.

So ein Fachglossar kann im ungünstigen Fall was snobistisches haben und sogar dazu dienen, Nichteingeweihte auszuschließen. Im günstigen Fall können einem diese Begriffe aber etwas bewusst machen, das man sonst vielleicht nicht mal wahrnehmen würde.

Ich bin von der Herkunft Norddeutscher. In Hamburg und Umgebung gab es früher in vielen Gaststätten eigentlich nur zwei Weinsorten: Roten und Weißen. Insofern bin ich in diesem Metier nicht besonders geschult und auch nicht allzu sensibel. Aber nicht nur da lerne ich mit zunehmenden Alter. Und von Frauen kann man etwas über Parfum lernen.

Diese – nennen wir es mal so – Komplexität das Klangs fällt mir vor allem bei Bläsern aus der Swing-Ära auf. Webster, Hawkins, Byas, Hodges. In anderem Zusammenhang wurden hier mal die Trompeter Charlie Shavers und Harry „Sweets“ Edison erwähnt. Wobei „Swing“ als Stilbegriff nicht richtig treffend ist, es geht mehr um eine Ära als um Swing in Form von z.B. Tanzmusik. So richtig blühen diese Musiker eigentlich bei Balladen auf, wo sie Zeit und Raum haben, ihre Palette einzusetzen. Ich vermute, dass diese Art zu spielen mit dem Bebop tatsächlich aus der Mode kam.

Aber manch einer wusste das auch später noch zu schätzen:

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)