Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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yaiza

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:bye: Guten Morgen.
Ich hörte gestern eine Aufz. eines Konzertes mit der Tschechischen Philharmonie vom 07. Juli 2023 (Kissinger Sommer).
Für den erkrankten Semyon Bychkov sprang Petr Altrichter (Jg. 1951) ein. Orchester und er kennen sich schon lange… seit er Assistent von Vaclav Neumann war. Ich hörte Mendelssohn 4 (Thema des Festivals ist „Italien“) und das Dvorák KK mit Bertrand Chamayou. Fand ich beides sehr schön zu hören, toller Klang des Orchesters.

@clasjaz: Schulhoff finde ich auch sehr interessant. Vielen Dank für den Hinweis auf das Booklet der CD, die Du hörtest. Vom Label „Phil. harmonie“ habe ich auch CDs vom Vogler Quartett, eine davon zu Schulhoff (1. Streichquartett, Duo Violine und Violoncello, Fünf Stücke für Streichquartett). In der zurückliegenden Spielzeit hörte ich das Streichsextett im Konzerthaus (Mitgl. des KO, eingebettet in Weberns Langsamen Satz für Streichquartett/Fassung für Streichorquester und Schostakowitschs Kammersinfonie nach dem Streichquartett Nr. 10.) Ich habe schon gesehen, dass das Vogler Quartett in der nächsten Spielzeit auch Schulhoff im Programm hat.
Im letzten Jahr lief auf BR Klassik ein Feature zu ihm. Es war ein Doppel-Feature – Infos zu Schulhoff und Blick auf das Internierungslager Wülzburg. Ein Historiker und der Bürgermeister der Stadt Weißenburg sprachen zur Wiederentdeckung von Schulhoff in dieser Gegend. Ab 1989 konnten Überlebende zu den Gedenkveranstaltungen eingeladen werden. Sie bezeichneten es als Aufbruch. Es wurde viel zusammengetragen und erste Publikationen erschienen. Gidon Kremer wurde erwähnt. Er setzte sich bereits via Lockenhaus Festival für die Musik von Schulhoff ein. (discogs Philips – mit Aufn. vom Festival ab 1986). Ich hatte mir nach dem besuchten Kremer Schwerpunkt 2019 eine später erschiene Wiederveröffentlichung der Teldec-Aufnahmen Kremer/Maisenberg „Impressions d’enfance“ – Enescu/Schulhoff/Bartók gekauft.
Richtig Schub bekam die Wiederentdeckung der Musik durch das Buch von Josef Bek zu Leben und Werk Schulhoffs, 1994. In Weißenburg und Umgebung finden weiterhin Veranstaltungen statt. Dort wurden z.B. auch die Sinfonien aufgeführt.
Im o.g. Booklet werden auch Widmungen erwähnt… ich hatte mir auch mal notiert, dass die 1. Klaviersonate/1924 Thomas Mann gewidmet war. Im Feature letztes Jahr wurden dann noch mehr Widmungsträger erwähnt, u.a. auch Václav Talich. (Mehr dazu fand ich hier bei Hyperion.) Eine Widmung schrieb ich mir mit — für die Symphonie „Menschheit“ für Altstimme und Orchester (1919): „Dem Andenken des Menschen Karl Liebknecht. Verachtet und erschlagen im Januar 1919 von den Menschen!“.

Ich schließe auch gleich, da ich auf dem Sprung ins Umland bin… es gibt inzwischen viele Aufnahmen. Das Petersen Quartett erscheint mir für die Streichquartette interessant. Schulhoff ist in versch. Serien von Labels wie „Lost Generation“/Gramola oder „Musica e Regime“/NovAntiqua dabei. MDG hat auch mehrere CDs veröffentlicht, Supraphon hatte auch mal eine Serie zu Schulhoff. Bzgl. Klavier und Orchester gibt’s auch noch einiges zu entdecken. Von Aufnahmen her habe ich bisher meist Kammermusik, z.B. auch die Hot Sonate für Altsaxophon und Klavier (EDA). Die Saxofonistin Asya Fateyeva nahm die Sonate im Arr. für Streichquartett für ihr Album „Jonny“ auf (MusicWeb).
Interessant auch die Sonate für Violine solo. Ich hörte sie zuerst mit Maia Cabeza (Album „Folk Roots“). Baiba Skride veröffentlichte sie mit anderen Solosonaten —gypsy hat die CD, wenn ich’s richtig erinnere. Die Sendung zu den Solosonaten von Erdmann, Hindemith, Schulhoff und Jarnach gibt’s noch zum Nachhören und Download (Dlf Kultur)

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