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Operndrama hole ich jetzt mit Nathalie Stutzmann nach, eine CD von 2021, die ich mit einiger Verspätung gekauft habe. Auf einer anderen Stutzmann-CD findet sich ein einminütiges Stück von Legrenzi – hier gibt es einiges von Händel, mehrmals Vivaldi und Porpora sowie vier Ersteinspielungen von Bononcini (eine Arie aus „Griselda“), Lotti (eine Sinfonia aus „Alessandro Severo“), Caldara (eine Arie aus „Euristeo“) und Gasparini (eine Arie aus „La fede tradita e vendicata“). Auch eine Arie aus Porporas „Statira“ ist eine Ersteinspielung. Die bekannten Stücke stammen aus „Tamerlano“, „Ariodante“, „Rinaldo“, „Berenice“, „Arminio“, „Amadigi di Gaula“ und „Sosarme, re di Media“ (Händel), „Tito Manlio“, „Il Farnace“, „Bajazet“ und „L’incoronazione di Dario“ (Vivaldi), sowie „Meride e Selinunte“ und „Semiramide riconosciuta“ (Porpora). Stutzmann holt sich hier nicht etwa Kastratenarien „zurück“, sondern singt Arien, die für Sängerinnnen mit tiefen Stimmen komponiert wurden. Die Bezeichnung „contralto“ wurde noch im frühen 18. Jahrhundert für Sängerinnen wie auch für Sänger verwendet, erst später bezog sie sich nur noch auf auf Frauen: Kastraten mit tieferen Stimmen wurden auch „contralti“ genannt, um sie von den „alti naturali“ (die im Falsett sangen) zu unterscheiden. Die Rollen wurden dann von Sängerinnen gesungen, deren Lage ab dem 19. Jahrhundert dann auch „Mezzosopran“ genannt werden sollte (das alles gemäss den Liner Notes von Suzanne Aspden).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba