Antwort auf: Ich höre gerade … R&B!

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friedrich

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Der WDR bringt am 04.07. um 23 h eine Sendung mit Titel Let´s talk about Sex Positivity – Janelle Monáe & Sudan Archives.

Habe ich mir gestern angehört. Interessante Sendung, in der diverse Beitragende sich um eindeutige Antworten auf die Frage „Sex Positivity – ja oder nein und wenn ja, warum nicht?“ herumwinden. Die Sachlage ist zu kompliziert und widersprüchlich, als dass man immer zu eindeutigen Enschätzungen kommen kann. Was soll man eigentlich davon halten, wenn die behauptete Sex Positivity mit einer Aussage wie „I want to show my titties!“ gleichzeitig den male gaze, also den voyeuristischen männlichen Blick, bedient. Kann man das trennen? Was war eigentlich zuerst da – die Henne oder das Ei?

Neben Janelle Monáe und Sudan Archives haben auch Salt’n’Pepa, Cardi B, Miley Cyrus, Grace Jones u.a. Auftritte. Gewünscht hätte ich mir eigentlich auch noch Betty Davis (vielleicht zu wenig bekannt) und vor allem Madonna. Ich kann mich erinnern, dass Madonna mit ihrem selbstbewusst sexualisierten Auftritt Mitte der 80er, bei dem kein Zweifel aufkam, wer hier die Chefin ist, eine ganz schöne Welle gemacht hat. Den Begriff Sex Positivity gab es damals noch gar nicht.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)