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gypsy-tail-windDer Timme war halt ein Adliger … faszinierende Figur. Bei Storyville ist vor ein paar Jahren eine CD mit mehr oder weniger unveröffentlichten privaten Aufnahmen von 1944/45 erschienen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Timme_Rosenkrantz
https://www.discogs.com/release/12607266-Timme-Rosenkrantz-Timmes-Treasures
Was für eine Biografie: Der Vater des Dänen Niels Otte Timme Baron Rosenkrantz war Krimi-Autor, er selbst produzierte Plattenaufnahmen in seinem Apartement in New York, arbeitete als „ausleihbarer Tänzer“ und Radiomoderator, organisierte internationale Tourneen, die aber auch mal finanziell nach hinten losgingen, so dass die Heimreise der Musiker nicht mehr bezahlt werden konnte, eröffnete in Paris und Kopenhagen Jazz Clubs und starb 58-jährig den Trinkertod. Hinterließ 1679 Schellackplatten, 1055 LPs, 411 Acetat-Mitschnitte, 923 Tonbänder sowie über 2000 Jazz-Fotos. Mannomann!
Sein credit in der Don Byas-Compi bezieht sich nur auf den Namen einer Band, der er wohl gemanaget, produzuiert oder was-auch-immer hat. Selbst mitgespielt hat er gar nicht. Auf dem Foto in der Wikipedia sieht man nur seinen Hinterkopf. Aber Diz und vor allem Ella sehen atemberaubend aus!
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)