Antwort auf: Die besten Konzerte 2023 (so far)

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stefane
Silver Stallion

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stefane
01) Postcards – 29.4.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****
02) Chuck Prophet & The Mission Express – 26.4.2023 – Heilbronn, WaldHaus ****-
03) Downpilot – 5.5.2023 – Stuttgart, Laboratorium ***1/2

01) Rose City Band – 6.6.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2
02) Postcards – 29.4.2023 – Schorndorf, Manufaktur ****
03) Chuck Prophet & The Mission Express – 26.4.2023 – Heilbronn, WaldHaus ****-
04) Downpilot – 5.5.2023 – Stuttgart, Laboratorium ***1/2

Up next: The Reverend Peyton’s Big Damn Band, Courtney Marie Andrews.

Am Dienstagabend die Rose City Band um den Sänger und Gitarristen Ripley Johnson mit ihrer Cosmic American Music in der ganz gut gefüllten Schorndorfer Manufaktur. Die Vibes des zu Ende gehenden, sonnendurchfluteten Tags haben natürlich den perfekten Rahmen für die unaufgeregt spacigen Sounds der Rose City Band geschaffen.
Zu Beginn benötigt die Band drei Songs, um in den Flow zu kommen. Spätestens mit dem vierten Song – dem grandiosen „Mariposa“ vom neuen, im April erschienenen Album „Garden Party“ – hebt diese so entspannt-unaufgeregte Mischung aus Countryrock und Psychedelia dann aber völlig ab.
Im Vergleich zu den Platten nehmen die Keyboards und die überraschend präsent abgemischte Pedal Steel eine etwas prominentere Rolle ein, was einen dichteren, energetischeren Sound erzeugt, während auf den Platten eher dieses durch die Gitarre von Ripley Johnson geschaffene, luftige Wide Open Spaces-Gefühl vorherrscht.
Im Konzert ist vor allem dieses organische, beiläufig-virtuose Zusammenspiel von Gitarre, Pedal Steel und Keyboards nichts weniger als faszinierend. Paul Hasenberg am Wurlitzer-Piano und Mellotron mit jazzigen, teils völlig abhebenden Läufen. Der großartige Barry Walker an der Pedal Steel sehr leichtfüßig, die Gitarre und den Gesang von Ripley Johnson sanft umschlingend. Die Pedal Steel agiert dabei oft nicht als Begleitinstrument im Hintergrund, sondern steht gleichberechtigt mit der Gitarre als Leadinstrument im Fokus.
Das ergibt einen sich weit in die Lüfte schraubenden, umhüllenden Psychedelic Sound mit kleinen, subtilen Wendungen, der über den Konzertverlauf hinweg immer hypnotischer und losgelöster wirkt, während die Songs ihren entspannten Jamcharakter nie verlieren, was dann auch mehr als einmal Grateful Dead-Vibes aufkommen läßt.
Ein ganz grandioses, viel zu früh endendes Konzert.
****1/2

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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)