Re: Country

#1206683  | PERMALINK

otis
Moderator

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Er war vorher Songwriter/meinthalben Country-Songwriter, das macht seine beiden ersten Alben aber nicht zu Country-Alben. Loudermilk z.B. wohnte damals meines Wissens ebenfalls in Nashville, hat großartige Songs geschrieben, deshalb hat er noch lange nicht selbst Country-Musik gemacht.

KK’s frühe Songs (wie Viet Nam Blues) sind, wie du selbst schreibst, nicht typisch für den eigentlichen KK, warum also willst du ihn unbedingt in dieser Ecke stehen lassen? Woher kam denn dieses etwas spätere „more personal and serious“ Songwriting plötzlich?
Aus dem reinen Songwriter (hat er in den 60s wirklich schon so viele große Country-Hits geschrieben?) wurde ein Singer/Songwriter.

Noch mal: ich habe nichts dagegen, wenn du ihn unter Country einordnest. Ein klassischer Countrysänger/-musiker wie zur gleichen Zeit ein Porter Wagoner, George Jones oder wer auch immer, war er nicht. Und das nicht nur nach meiner Erinnerung, sondern auch aus der ganzen Rezeption heraus damals.
Was ist denn ein Genre? Doch nicht etwas künstlich Fabriziertes, sondern etwas, das sich in der Realität und Rezeptionsgeschichte behauptet und abgrenzt von anderem.
Dass nach den ersten beiden Alben von KK die Country-Szene neu definiert war, mag ja ein bisschen stimmen (das war sie aber auch nach Nashville Skyline, nach Sweetheart) [und die KK-Alben hatten sicherlich größeren Einfluss auf die Country-Szene als etwa auf die Singer/Songwriter- oder Rockszene, was durchaus auch mit der Akzeptanz eines Kristofferson dort zusammengehangen haben mag] dennoch macht dies die Alben nicht automatisch zu Country-Alben.
Mich irritierte also deine Einordnung Kristoffersons an vorderer Stelle in deinen Country-Faves (von mehr war nicht die Rede). Das kam mir so vor, als macht jemand einen Punk-Thread auf und bringt zuvörderst Ian Dury oder Elvis Costello.

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