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kramerIch sehe Kris Kristofferson eher in einer Singer/Songwriter-Tradition ohne zwangsläufige Country-Wurzeln. Jemand, der gewisse Country-Einflüsse als bewusstes Stilmittel einsetzt und nicht zwangsläufig eine Tradition fortsetzt oder gar durch sie seine musikalische Sozialisation erfuhr.
Damit wäre dann Waylon Jennings aber auch draußen, oder? Der hat ja bei Buddy Holly seine musikalische Laufbahn begonnen, seine erste Aufnahmen sind eher im Rockabilly zu verorten und in den 60ern hat er als Zögling von Bobby Bare dem sog. „Folk Country“ gefröhnt.
Kristofferson war ja im Übrigen vor seinen eigenen Veröffentlichungen schon ein einer der gewichtigsten Songwriter für die Nashville-Country-Szene (Dave Dudley, Waylon Jennings, Johnny Cash, Ray Price, Roger Miller etc.) und hat dafür auch diverse Country Music Awards eingeheimst. Er war als Songwriter somit nicht im Rande, sondern im Zentrum von Country.
Damit war er seit Beginn seiner musikalischen Laufbahn eindeutig in der Country Szene sozialisiert und hat diese geprägt. Das war zwar gewissermaßen „antrainert“, weil er den Country vielleicht nicht mit der Muttermilch aufgesogen hat und sich das Vokabular erst aneignen musste. Aber das halte ich nicht für ein schlagkräftiges Kriterium, zumal viele spätere Countrymusiker zunächst in anderen Genres ihr Glück versuchten (neben Jennings zB auch Conway Twitty).
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