Antwort auf: Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

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gypsy-tail-wind
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Die Revision hatte ich ja schon mitgekriegt – aber hab mich halt gefragt, ob hinter der Aussage doch noch was steckt, was vielleicht dennoch interessant zu diskutieren wäre … aber egal, dann streiche ich das jetzt aus dem Gedächtnis ;-)

Und gell, wo ich die Zeilen zu „Nucleus“ lese, es ist schon faszinierend, wie irgendwie doch immer wieder gute Dinge dabei sind … ich mag von den Alben, die ich die letzten Tage hörte echt keins richtig schlechtreden und stelle mir vor, dass es mit meinen Lücken ähnlich ist (aber noch mehr kaufen mag ich dann doch wieder nicht). Irgendwie schafft es Rollins halt doch immer wieder, trotz all der Widerstände, die er sich – ich versteh’s auch nicht! – ins Studio geholt hat.

Ein interessanter Aspekt ist vielleicht die Frage nach dem bzw. den Produzent*innen: mein nächster Post ist schon zu zwei Dritteln fertig und ab da („No Problem“, 1982) ist eben nicht mehr Orrin Keepnews der Produzent, sondern stets „Sonny and Lucille Rollins“. Und bergauf geht es wirklich, auch wenn zu Beginn noch einiges von den Siebzigern mitgeschleppt wird. Witzig irgendwie: sind die Siebziger doch im Jazz immer für eine Überraschung gut, nichts scheint undenkbar … aber Rollins verliert sich da ein wenig, findet dann ausgerechnet in den Achtzigern, in denen die Orthodoxie das Zepter übernimmt, wieder zu Form – und das, wo er doch einer der grossen Freigeister im Jazz ist (und auf das Umfeld bestimmt immer gepfiffen hat). Die Frage nach Keepnews‘ Rolle wäre halt schon interessant, aber der Herr war im Alter ja in erster Linie an Selbstbeweihräucherung interessiert (auch das ein Gegensatz zu Dorn: auch bei ihm war „ich“ wohl das häufigsten Wort, aber Selbstironie und kritische Distanz waren ihm halt echt nicht fremd … die flapsigen Kommentare, die er für die Innenseiten der hässlichen 32Jazz-CD-Hüllen schrieb geben oft kleine Einblicke in sein eigenwilliges Denken … drum bleibt halt die „was wäre wenn“-Frage für mich schon interessant).

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