Antwort auf: Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

#12062331  | PERMALINK

vorgarten

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gypsy-tail-wind
da fehlt mir ja wie gesagt ein wenig was, wo das wohl losgeht („Nucleus“, „The Way I Feel“, „Island Lady“, „Easy Living“)? Ich komme nochmal auf die Bemerkung von @.vorgarten zur Pause, die Rollins gleich die ganzen frühen Siebziger hindurch hätte verlängern können … frag mich halt, ob die späten Siebziger (und hier 1980, eigentlich ja das letzte Jahr der Siebziger ) wirklich besser sind? Für meine Ohren wohl eher nicht. (Vielleicht ist es nicht fair, auf so einer möglicherweise nur rasch dahingeworfenen Bemerkung zu beharren, aber mich nimmt die Überlegung dahinter halt shcon wunder¨)

hatte ich ja längst revidiert, weil für mich die band mit masuo/mtume/cranshaw/lee ja eine echte bereicherung (zumindest eine eigene position) im früh70erjazz darstellt. aber hier fangen die fragen tatsächlich an:

sonny rollins, nucleus (1975)

gleiches label, gleicher produzent, völlig anderer eindruck. müde funk-nummern, schläfrig getrommelt von eddie moore, die ‚anderen‘ soli kommen von funkgitarristen, im hintergrund wabert george dukes streicher-synth. was ich schon nicht verstehe: wieso spielt ausgerechnet der typ, der früher harmonieinstrumente aus seinen bands geworfen hat, so ein zeug, dass ihn fest zwischen den akkorden einzwängt? so recht wacht er auch nicht auf, selbst wenn es jazziger wird oder die unvermeindliche ballade im alten stil kommt („my reverie“) – und auch mit dem zweiten saxer, henderson-epigone maupin (?), ensteht kein battle, höchstens ein formales gespräch.

ich frage mich, wie ich das hören würden, wenn ich 1975 angefangen hätte, jazz zu hören… mit „newkleus“ kommt noch eine ziemlich gute nummer, in der mtume sich schon als künftiger popproduzent empfiehlt, aber hier stört, eben, das saxofon.

edit. ok, auf „cosmet“ gibt es doch noch ein battle, bei dem maupin ziemlich aufdreht. ist das traditionalistischste stück, könnte auch (ohne gitarre und e-bass) aus den 50ern sein und leitet sinnvoll zur aufgebrezelten version von „my reverie“ über. als würde sich der alte rollins aus den kommerziellen formen herausschälen und etwas alten glanz aufschimmern lassen, bevor er den nächsten ansatz wählt, um sich in seiner zeit zurechtzufinden.

zuletzt geändert von vorgarten

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