Antwort auf: Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

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gypsy-tail-wind
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vorgarten

gypsy-tail-wind
Dass „Horn Culture“ etwas mit Coltranes Musik zu tun hat, höre ich übrigens nicht – woran machst Du das fest @vorgarten? Wollte ich neulich schon frage, stolpere ob Deiner Zeilen zu The Cutting Edge gerade wieder darüber.

naja, „love man“ ist doch lupenreines modales powerplay, das coltrane quasi erfunden hat, allein von der komposition her? und ich fand auch rollins‘ improvisation da jetzt nicht so anders. aber da wusste ich auch noch nicht, dass die nächste generation gar nicht post-coltrane, sondern post-henderson spielt…

Danke, das kann ich nachvollziehen, aber frag mich dann halt ein wenig, ob z.B. „Blue Seven“ nicht auch schon sowas Modales war? Nicht konzeptionell wie Davis (Russell, Evans, Evans…), sondern einfach so gemacht, drauflosgespielt … die Freedom Suite müsste ich vor dem Hintergrund nochmal anhören bzw. nachlesen. Aber generell wirkt Rollins auf mich eben schon 1956/57 oft so völlig befreit dass die Frage, ob da noch ein paar Changes drunter mitlaufen oder nicht als ziemlich unerheblich empfinde. Und vom spielerischen Gestus denk ich halt echt nicht an Coltrane, nicht mal bei „East Broadway Rundown“. Wenn ich’s mir so überlege: Rollins gibt die Einfachheit durch, seine Band spielt Changes vs. Coltrane spielt Changes, seine Band hält ihm mit modalen Strukturen den Rücken frei. Sicher alles zu einfach/schnell gedacht.

vorgarten

gypsy-tail-wind
Hat schon jemand das 1971er-Set mit Bobo Stenson angehört? Das will ich unbedingt bald nachholen, fällt ja noch in die Zeit vor vor seinem Album-Comeback.

hatte soulpope erst kürzlich noch verlinkt, ich auch schon mal – find das ganz reizvoll, aber stenson findet überhaupt nicht rein, finde ich (auch das ist reizvoll) und es ist natürlich das programm: ich spiele und irgendwelche jungs vor ort dürfen mich begleiten, und dann, hoppla, klappt das ja sogar ganz gut, wie du es gestern beschrieben hast.

Hab’s vorhin noch angehört und ja, klappt irgendwie nicht so recht (sorry, die früheren Erwähnungen hatte ich nicht mehr präsent, Videos guck ich einfach praktisch nicht und scrolle auch mal direkt drüber hinweg :-( ). Mich dünkt seltsamerweise auch, dass die drei untereinander keine einheitliche Vorstellung von Time hinkriegen… und überraschend (eigentlich nicht, aber bei solchen Problemen sieht der Basser ja oft alt aus) wirkt NHOP auf mich am besten. Hatte auch einige Jahre Erfahrung im Jazzhus Montmartre im Rücken.

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