Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz › Antwort auf: Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz
Hadley Caliman – Iapetus
„I think that by using new musicians, the music can be marketed as new music. The whole thing is coming from the young people who do not seem to be looking for the older musicians for the most part. They want musicians who dress and talk in today’s styles. They want people who play and exite them in a new way.“ So der Produzent Bob Shad um 1970, als er die beiden Mainstream Alben von Hadley Caliman herausbrachte… Sorry Sonny Rollins, sorry Joe Henderson… Jetzt war Caliman streng genommen nur etwa ein Jahr juenger als Rollins, fuenf Jahre aelter als Henderson … aber das muss man sich ja nicht auf die Stirn taetowieren… Durch eine dumme Geschichte mit einem gestohlenen Lastwagen und einem Rattenschwanz an Folgeproblemen war Caliman fuer die Marketingstrategen des Jahres 1970 weitgehend ein unbeschriebenes Blatt… Fairerweise, das Gesicht sieht eigentlich nicht mehr nach Teeniestar aus, aber eine Jeansjacke kann da einiges wettmachen..
ich kam auf das Album jetzt eigentlich wegen Luis Gasca, fuer den es vielleicht der ernsthafteste Jazzcredit ist, auch wenn er, genau wie zwei Perkussionisten, nur auf einem Teil der Tracks zu hoeren ist… die Basisband ist ein Quartett, Caliman mit Bobby Hutchersons Rhythmusgruppe (Bayete Todd Cochrane, James Leary, Woody Theus)… Generell ist das ein Album, das sich (z.B.) vor fast gar nichts in der Henderson Milestone Box verstecken muss, Ausgangspunkt ist in irgendeiner Weise mal wieder Miles, ein bisschen Latin Jazz gibt es auf einzelnen Tracks, und irgendwie wirkt es tatsaechlich auch wie ein sehr reduziertes Bobby Hutcherson 70er Album (so reduziert, dass selbst Hutcherson fehlt), Cochrane ist spitze, sowohl an Klavier als auch am E-Piano, Caliman gefaellt mir am Tenor am besten, wobei das gelegetlich Gefloete auch gut zur Musik passt… Am faszinierendsten ist eigentlich, wie verzahnt Caliman mit der Rhythmusgruppe ist, die Trennung ist hier in manchen Passagen fast aufgehoben… „Caliman extends the tradition of Rollins especially — he is that robust and searching.“ meinte man damals bei Downbeat und vergab ****1/2.
--
.