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Ich komme hier grad gar nicht mehr nach, gestern Oper, heute Schumann – beides umwerfend … aber faszinierend, wie Murray beim BFT danebengreift (kennen wir ja alle nur zu gut, nicht? ) …
Interessant die anderen Zitate:
Cranshaws Approach zum E-Bass: wusste ich nicht, aber leuchtet irgendwie ein … ich bin ja auch am akustischen bei ihm oft warm/kalt – heisst: ich finde ich recht selten wirklich umwerfend Hutcherson „Happenings“ etwa, aber oft irgendwie einfach korrekt, okay, solid. Für den E-Bass finde ich das Alleinstellungsmerkmal aber sofort einleuchtend!
Henderson über die Epigonen: käme jetzt auch nicht direkt drauf, wen er so meinen könnte … die „harten“ Leute von Grossman, Liebman bis zu Brecker klingen für meine Ohren sehr anders … Berg klingt für mich relativ stark nach Rollins, im Gegensatz zu den anderen, aber dass er auch die Gruppe gezählt werden kann, finde ich durchaus … ich hab irgendwie bei Henderson ganz scheu und ohne das jetzt ausgiebig begründen zu können, den Verdacht, dass er diesbezüglich ein Problem hatte (er fühlte sich – ich denke, völlig zu recht – irgendwie vernachlässigt, zu wenig gewürdigt), ich habe bei ihm immer das Gefühl, dass er ganz vieles „hedged“ – in seinem Spiel wie auch in seinem Charakter. Es gibt kaum offene Statements, auch die Musik wirkt für mich irgendwie zu, auf eine seltsame Weise oft eine Spur kontrollierter, verhaltener, als es mir lieb ist (das ist glaub ich der Grund, weshalb ich bei ihm praktisch jedes Mal, wenn ich was höre, einen neuen Anlauf benötige – um immer wieder, auch wirklich jedes mal, der Faszination seiner Musik völlig zu erliegen … aber wenn ich ihn nicht höre, ist da eine grosse Distanz – nicht wie bei Rollins oder Coltrane oder Griffin oder Mobley, die mir auch nahe sind, wenn ich drei Jahre keinen Ton von ihnen gehört habe … Henderson oder auch Clifford Jordan und ja, Bennie Maupin, sind Leute, zu denen ich mich quasi jedes Mal wieder vorarbeiten, herantasten muss).
Bartz als Henderson-Jünger leuchtet mir irgendwie recht ein – finde ich aber wegen des anderen Instruments dann irgendwie doch einen guten Ansatz, und natürlich erschöpft sich seine Musik nicht darin, da laufen andere Linien (McLean, Coltrane, Sanders, was weiss ich, wo seine Ntu-Troop-Musik sich überall inspirieren liess … jedenfalls ist sie was völlig eigenes, wie es das von Yellin meines Wissens überhaupt nicht gibt – bei solchen Aussagen ist doch oft auch zumindest ein wenig Neid, Eifersucht, Missgunst usw. dabei?)
Ein Nachgedanke zu den weissen EJ-Tenorsaxern: da finde ich, dürfen die Vorgänger bzw. teils parallel aufspielenden Afro-Amerikaner nicht ganz ausser Acht gelassen werden – meine Vermutung geht in die Richtung, dass der Coltrane-gestählte Frank Foster so ab 1965 (die zwei Prestige-Alben, das Blue Note-Album, die Sessions mit Jones) eine Art Bindeglied sein könnte? (George Coleman höre ich da nicht so direkt drin, aber er passt wohl auch rein).
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