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redbeansandriceich find das auch beides spannende Fragen, den Vergleich mit Henderson auf Milestone plus: hat Rollins ein Alterswerk oder einfach eine 50 Jahre lange mittlere Karrierephase mit Aufs, Abs, durchaus tollen Momenten aber keinem richtigen Abschluss… Bei Pharoah Sanders kann man zB sagen, dass Promises das Alterwerk ist, Joe Henderson hat diese Verve Alben (die jetzt auch nicht soo toll sind) bei Masabumi Kikuchi hat man die ECM Alben und das mit Kresten Osgood, das Musterbeispiel ist ohne Zweifel Johnny Cash mit den American Alben… sowas hat Rollins bislang meines Wissens nicht abgeliefert, muss er aber auch nicht + ich hab eigentlich keine Ahnung von Rollins
Da kommt auch nichts mehr bei Rollins – er spielt ja seit einigen Jahren nicht mehr. Ich denke, man kann die gerade erwähnten „Road Shows“ als einen Versuch sehen, so etwas ex post herzustellen, der dann aber nicht strikt durchgehalten wurde, weil halt einzelne Sachen aus früheren Jahrzehnten Eingang gefunden haben.
Aber ich sehe auch keine Pflicht von Seiten von Künstlern, ein „Spätwerk“ herzustellen – zudem ist das ja oft eh absurd … später Beethoven/Mozart/Schubert oder Coltrane/Ayler – die starben halt alle einfach früh … Deine Beispiele sind selbstredend viel besser … aber bei Kikuchi würd ich vielleicht einwerfen, dass ein Album wie „After Hours“ auch schon einen solchen Spätwerk-Vibe hat, auch wenn es 15 Jahre (?) früher entstanden ist … oder das Duo mit Kohsuke Mine (ca. gleiche Zeit wie „After Hours“). Das ist ja wirklich selten eine klar abgrenzbare Kategorie, bei deren Bestimmung sich stets Äusserliches mit persönlicher Wahrnehmung mischt … aber klar: Verve (besonders der frz. Gitanes-Arm) in den Neunzigern kann man schon als Spätwerk-Generator betrachten, da gehörte das offensichtlich mit zum Plan: Randy Weston, Shirley Horn, Abbey Lincoln, Helen Merrill, Billy Eckstine, Stan Getz, Teddy Edwards, Betty Carter … dass da bei manchen (Lincoln, Carter, Weston) auch noch „Mittelwerke“ hinübergerettet (die BetCar-Alben, das eine Japan-Album von Lincoln, „Tanjah“ von Weston) war dann quasi noch ein Extra obendrein, ebenso wie die Förderung jüngerer Musiker*innen (z.B. Jeffery Smith, eine der 90er-Entdeckungen von mir).
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