Antwort auf: Tenor Giants – Das Tenorsaxophon im Jazz

#12055493  | PERMALINK

vorgarten

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gypsy-tail-wind
Ich fand den Punkt zu Henderson bei Milestone recht interessant. Da gab’s ja auch noch Tyner, der meines Erachtens seine Musik dort weitergetrieben hat (von da aus, wo er bei Blue Note hingekommen oder -gegangen war). Bei Henderson oder Rollins ist das vielleicht wirklich weniger klar … aber beide höre ich unabhängig von Fragen nach „Entwicklung“ (einigen wir uns auf „Entwicklungslinien“? Weil Fortschrittsnarrative sind irgendwie sowas von 20. Jahrhundert, bzw. genau genommen auch da schon Residuen aus dem 19. ) so starke Individualstimmen, dass ich das allein schon spannend zu verfolgen finde (ohne dass ich deswegen sagen möchte: damit hat sich’s, das war’s, darin erschöpft sich das aber auch).

ich bin jetzt gleich weg für heute, aber das finde ich auch spannend – henderson hatte bei milestone durchaus einen karrierhöhepukt (finde ich), aber henderson & rollis stehen vielleicht auch für einen bestimmten weg, mit dem coltrane-erbe umzugehen, weniger spirituell (wie sanders, alice usw., eigentlich auch tyner), sondern weltlicher, muckertum-mäßiger, also genau das, was später in wurde (bei den leuten, von denen dann musikhochschüler*innen die soli transkribiert haben), man kann auch sagen: das konnte man aufs musikalische runterbrechen, da konnten die weißen jungs besser anschließen und einen dollar machen.

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