Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

#12055021  | PERMALINK

soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

Registriert seit: 02.12.2013

Beiträge: 56,509

clasjaz Die Sechste von Tschaikowskij war mir wohl immer nah, aber dass man sie in die letzten Grenzen treiben kann wie Celibidache, war mir allenfalls imaginär bewusst. Wobei ich keine Ahnung von diesem spezifischen Imaginären hatte. Ich habe mir also eine Box gegönnt, da brauche ich bei meinem Tempo Jahre für: Das kam so, nämlich über Bruckner. Ich suchte herum, hatte mir die Gielen-Box besorgt – auch längst nicht erschöpft – und dachte mir, frug mich, wen brauche ich noch für Bruckner? Das extreme Gegenteil eben. Und diese elenden Fassungsgeschichten bei Bruckner, Celibidache nimmt diese, Gielen jene. Kaum wiederzuerkennen, unabhängig von der Interpretation. Bruckner war schon ein Täubchen. Da muss ich hören und meine naheliegendste Empfindung ist immer, putze Deine Ohren mit Mahler. Ich finde das bedenklich, dass Celibidache keinen Mahler gespielt hat – da funktioniert die Dehnung nämlich nicht (im Booklet heißt es, C. sei auf Epiphänomne hinaus, vermutlich meint er Epiphanien) -, Günter Wand auch nicht, Gielen konnte mit beiden. – Na schön, da ich nun, Dank an die Plattenspielerthreads drüben, auf formidablem Gerät meine Platten wieder anhören kann, ist für Bruckner auch der frühe Wand da, und, wobei ich nichts erwarte, Solti. Aber auch Giulini. Es ist fürchterlich.

Ja Bruckner und seine Interpreten …. ich bin über Jahre Adorant von Wolken bzw Himmelsbildern geworden …. auch hier gibt es vermeintliche „Perfektion“ nur im jeweiligen Augenblick und bspws. untergehenden Sonne oder aufkommender Wind ändern Details, aber damit auch das Gesamtbild .. und mit den Interpretationen von Bruckner verhält es sich ähnlich und trotz unterschiedlicher Zugänge sind es immer Gemälde welche entworfen werden …. um der Betrachtung standzuhalten ….

--

  "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)