Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blues › Ich höre gerade … Blues! › Antwort auf: Ich höre gerade … Blues!
zoji
Ach? Kannte ich noch gar nicht. Muss ich wohl mal nachholen. Ich kenne die 3 Kings des Blues – B.B., Albert und Freddie – jeweils nur ein bisschen und letzteren habe ich sogar erst letztes Jahr kennen gelernt. Aus Neugier hatte ich diese Album schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste und habe es nun vor kurzem endlich geschossen.
Was ist das für ein heißer Scheiß! Die eher konventionellen Stücke wie der Gassenhauer Sugar Sweet sind gut, aber richtig große Klasse wird es mit Texas Flyer und She’s A Burglar. Toll funky groovende Band, fette Bläser, verführerischer Chorgesang und natürlich ist Freddie King als Sänger und Gitarrist der Allerschärfste! Sehr schön zeitgemäß im Jahr 1974! Meines Wissens hatte Eric Clapton die Finger mit im Spiel, dass Freddie dieses Album in England aufnehmen konnte. Spielt auch auf einem Stück mit, ohne dass das besonders auffällt. Wahrscheinlich war das – nach dem Solo auf While My Guitar Gently Weeps von den Beatles – das beste, was er je gemacht hat. Tolles Cover! Aber warum veröffentlicht man die CD eigentlich ohne die Fotos auf der Cover-Rückseite und der Innenhülle?
… und Burglar ist ein weiterer Grund warum Freddie mein Lieblings-King ist. Texas Flyer würde tatsächlich auch in den Funk-Thread passen. Der Einstieg, das pumpende Pack It Up hier ein weiterer Fav-Track von mir. Ich glaube, King klang nie im positiven Sinne aggressiver als auf Burglar. Die Vorgänger, die drei erwähnten Shelter-Alben, empfinde ich als stilistisch überwiegend ähnlich zu Burglar, das aber noch fester zupackt, noch straffer ist. Noch einmal nachgeschaut, ja auch bei mir ist die Gestaltung der CD etwas lieblos. Clapton taucht im Spätwerk von King noch irgendwo auf, weiß aber gerade nicht genau, wo das war. Irgendeine Live-Aufnahme meine ich. Passend dazu jetzt der dritte im Bunde mit identer Verstärkung:
Hallo zoji,
Ja das wußte ich bereits von Dir, dass Freddie King dein Lieblings-King ist. Und da kannste mal wieder sehen, wie unterschiedlich die Meinungen doch sein können. Bei mir steht er von den 3 großen Kings nur auf Platz 3.
B.B. und Albert sind für mich doch deutlich besser. Freddie King hat mir immer besonders gut gefallen mit seinem wirklich sehr guten Gitarrenspiel auf seinen instrumentalen Bestsellern wie „Hide away, San-Ho Zay, The Stumble, usw.“ Das ist schon überragend, wurde zigfach von weiß Gott nicht wem alles gecovered, aber die Originale von ihm gefallen mir eigentlich immer noch am besten. Und weil hier wieder einmal Clapton erwähnt wird, der ja auch ein sehr gutes Cover von Hideaway bei John Mayall Bluesbreakers abgeliefert hatte, muss ich auch hier sagen, dass mir Freddie’s Original etwas besser gefällt.
Was mich aber bei Freddie King von Anbeginn gestört hat ist sein Gesang. Dafür dass der Typ von seiner Körpergröße und Statur her ein wahrer Bulle war, hat mich sein dünner und fiepsiger Gesang immer etwas gestört, manchmal sogar echt genervt. Da ist doch die Sangeskunst bei den anderen beiden Kings von einem ganz anderen Kaliber.
Und ja, das B.B. King + Eric Clapton-Album. Ich weiß noch, dass ich Feuer und Flamme war als es herauskam und natürlich musste ich es mir damals auch gleich besorgen. Aber komisch, es hat mich von Anfang an nicht wirklich berührt, was bei 2 solchen Ausnahmemusikern ja eigentlich der Fall hätte sein sollen. Und das ist bis heute so geblieben. Es klingt mir einfach „zu glatt und zu routiniert“, es fehlt für mich einfach das gewisse etwas . Das beweist für mich auch einmal wieder, dass große Namen nicht zwangsläufig auch ein wirklich großes Album ausmachen müssen. Aber das ist natürlich eine Binse
--
Blue, Blue, Blue over you