Antwort auf: Die besten Konzerte 2023 (so far)

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stefane
Silver Stallion

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01) Chuck Prophet & The Mission Express – 26.4.2023 – Heilbronn, WaldHaus ****-

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Gestern ging bei mir auch endlich das Konzertjahr los, und das mit dem Comeback eines alten Favoriten: Chuck Prophet & The Mission Express vor gut 150 Zuhörern im wunderbar gelegenen WaldHaus in Heilbronn. Schön, ihn wieder live auf Tour zu erleben, nachdem ich ihn letztmalig vor über sechs Jahren im Februar 2017 in der Geislinger Rätsche gesehen hatte. Und noch schöner, daß sich Chuck Prophet nach seiner Lymphdrüsenkrebs-Diagnose im letzten Jahr in ausgezeichneter Form präsentierte. Gut ausgesehen hat er zwar nicht wirklich, aber das nahezu zweistündige Konzert versprühte viel Energie und Spielfreude.
Los ging’s mit „Bobby Fuller Died for Your Sins“, dem Titeltrack des 2017er-Albums. Ein erstes Highlight dann schon mit dem sehr intensiven zweiten Song, einem wunderbaren „Wish Me Luck“ (vom 2014er-Album „Night Surfer“), das ich allerdings eher ans Ende des Konzerts gestellt hätte.
Der Sound war alles in allem in Ordnung, auch wenn mir die Drums etwas zu laut abgemischt waren, und auch die zweite Gitarre von James DePrato sehr präsent war, was ein eher dichtes, manchmal – wohl auch durch die niedrige Decke im WaldHaus – etwas drückendes Klangbild erzeugte, unter dem Stephanie Finchs Keyboards ein bißchen zu leiden hatten.
Die Setlist deckte alle Alben der jüngeren Vergangenheit ab: „Jesus Was a Social Drinker“ (vom Album „Bobby Fuller Died for Your Sins“) war vertreten, es gab ein intensiv glimmendes, etwas ausuferndes „You Did (Bomp Shooby Dooby Bomp)“ (vom 2004er-Album „Age of Miracles“) sowie „High as Johnny Thunders“ (einen Song des neuesten Albums „The Land That Time Forgot“). Besonders schön und herzergreifend gespielt auch „You and Me Baby (Holding On)“ (vom 2009er-Album „¡Let Freedom Ring!“) mit den vielleicht prophetischen Zeilen „I went to see the doctor / He said, ‚Chuck, you should be dead‘ / I said, ‚I was Doc, but now I’m back‘ / I’m holding on…Yes I am“. Toll auch ein sehr zärtlich gespieltes „Pin a Rose on Me“, das dann leider vom zu geradlinig spielenden Drummer Vicente Rodriguez mit seinem etwas schweren Beat beeinträchtigt wurde.
Das Konzert endete mit „Willie Mays Is Up at Bat“ (vom 2012er-Album „Temple Beautiful“).
Mit der Zugabe ging es dann zurück ins Jahr 2002 zum Album „No Other Love“: ein akustisch beginnendes, dann mit dem Einstieg der Band immer dichter und lauter werdendes „Summertime Thing“ bildete den würdigen Abschluß eines äußerst lohnenden Konzerts.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)