Antwort auf: AI/KI macht Musik (und anderes …)

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jesseblue
emotionsloser neukunde.

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Rossi verfolgt in seinen Beiträgen doch eine ganz eigene Agenta: Die Befreiung der Popmusik vom mackernden breitbeinig performenden Gitarrengockel. Natütlich hatten Frauen sozialgeschichtlich vor 50 Jahren noch ganz andere Hürden als heute zu nehmen. Dies trug auch dazu bei, dass es Frauen in der Pop-Musik (Pop als populär und nicht als Musikrichtung gemeint) schwieriger hatten, Fuß zu fassen. Dies war aber vornehmlich der vorherrschenden Sozialstruktur und nicht dem Musikact selbst geschuldet. Wenn ich aber sehe, welch hohen weiblichen Fananteil The Rolling Stones, Led Zeppelin, AC/DC oder Guns N‘ Roses hatten und haben, fällt es mir schwer zu glauben, dass Gitarristen wie Keith Richards, Jimmy Page, Jimi Hendrix, Angus Young oder Slash dazu beigetragen haben sollen, Frauen „systematisch vom Gitarrespielen“ fernzuhalten. Gilt der Vorwurf auch extrovertierten Künstlern wie Picasso oder Warhol, dass durch sie Frauen von der bildenden Kunst ferngehalten wurden? Wenn es dir angenehm ist oder gar eine innere Befriedigung, dass weibliche Acts mittlerweile in der Musik mindestens so viel Umsatz wie männliche Acts generieren können, da dir Frauen im Pop mehr zusagen, ist das eine Ansicht oder ein Einwand, gegen die oder den ich absolut nichts habe. Eine andere Frage: Wo sind die aktuellen Gitarren-Heroinen? Deiner Meinung nach hat es doch in den letzten Jahren eine Renaissance an der Gitarre gegeben. Wo sind all die Gitarristinnen, die in zukünftigen Listen neben Chuck Berry, Jimi Hendrix, Jimmy Page oder Mark Knopfler einen Platz einnehmen werden? Auch wenn du den verschwitzten und breitbeinig auf der Bühne stehenden Mann ablehnst, aber schon einmal darüber nachgedacht, dass solch ein Erscheinungsbild den Status eines Acts genauso (positiv) beeinflussen und definieren kann, wie die Outfits und Performances von Gaga und Eilish es tun? Letztendlich ist das nur eine Geschmacksfrage und kein Glaubenskrieg, wer wen an was hinderte. Ich vermute sogar, dass nicht wenige deiner Heldinnen absolut kein Problem mit Gitarrengockeln haben und sich auch nicht von deren Auftreten samt 5minütigem Soli unterdrückt gefühlt haben.

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