Antwort auf: KI macht Musik

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krautathaus

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herr-rossiAdam Neely hat die Frage vor einiger Zeit in vier Minuten beantwortet: Er verweist auf die Existenzängste („replacement panic“), die grundlegender technologischer Wandel regelmäßig bei Musikern ausgelöst hat, der aber am Ende eben zum befürchteten Ersetzen von Musikern geführt hat. Will AI replace human musicians? | Q+A Man kann ergänzen, dass musikalische Entwicklungen neben gesellschaftlichem Wandel auch regelmäßig auf technologischen Innovationen beruhen. Musiker werden sich auch AI zunutze machen und damit Musik schaffen, die vorher nicht möglich war.

Wie schon @nicht_vom_forum analog zu Adam Neely oben schrieb, wird AI genauso als Hilfsmittel eingesetzt werden, wie die technischen Innovationen die Jahrzehnte vorher.

In Zeiten von Autotune ist ja selbst in der Popmusik der selbst generierte Gesang auch nicht einfach verschwunden, wurde halt mal verfremdet, oder eben nachträglich soundmäßig bearbeitet. Was man aber streng genommen vorher durch veraltete Hilfsmittel auch gemacht hat, z.B. Doppelung etc..

Manch Doorkeeper der guten alten Zeiten (die sich regelmäßig den technischen Herausforderungen in den 70/80/90/00ern stellen musste) können beruhigt sein, es gibt immer noch eine Menge Drummer, Bassisten, Pianisten etc. die selbst spielen. Vor allem haben wir gerade am Anfang der AI Entwicklung eine sehr einseitige Betrachtung, was man damit anfangen kann: hauptsächlich irgendetwas kopieren und dann evtl. vermischen. Ich glaub allerdings dass AI ein Tool sein kann, das den Entwicklungsprozess eines Musikers bei seinem Anliegen sehr unterstützt und auch Zeit spart.

Um nochmal auf die technischen Erleichterungen zu kommen: wieviel Künstler würde es heute weniger geben, wenn sie aufgrund der technischen Errungenschaften es nicht geschafft hätten, ihre Heimproduktionen zu popularisieren? In den guten alten 70/80/90ern, hatte sich halt auch nicht jeder ein Studio leisten können und war von daher schon mal aufgeschmissen. War das besser?

Edit: zu vorprogrammierter Musik fand ich ganz witzig, dass das „Clint Eastwood“ Pianoriff der Gorillaz ein programmiertes Tool war:

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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko