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where you at? (2003)
nachdem krogs 70er-jahre-zeug plötzlich dj-material geworden ist, erkennt enja das momentum und bringt sie wieder mit steve kuhn zusammen. in new york lässt sie sich von seinem aktuellen trio (david finck, billy drummond) begleiten, heraus kommt ein super stimmiges und atmosphärisches mainstream-album, das eigentlich allard in den 90ern hätte produzieren sollen.
bemerkenswert wenig standards, ziemlich paritätisch originalmaterial von kuhn und von krog/surman, das jüngst geremixte „meaning of love“ wird als langsamer walzer zum opener, die protragonist:innen sind halt reifer geworden, ihr material auch. aber es gibt auch den lazy afternoon, den gloomy sunday und „you say you care“. kein tanztee für ältere herrschaften also, aber es hat sich natürlich einiges gesetzt. dennoch: irgendwo in krogs kopf gibt es eine besondere öffnung, die einen eigenartigen resonanzraum bildet, da geht viel luft an was scharfem vorbei, das ergebnis klingt entweder lasziv oder ätherisch, obwohl es immer bodenständig eingebunden wird. das ist auch hier wieder so.
bisschen verwirrung stiften drei verschiedene covermotive, als wäre man sich völlig im unklaren gewesen, welches publikum man nun ansprechen wollte. oben ist das deutsche, die österreichische und die japanische ausgabe sehen dagegen so aus:
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