Antwort auf: Greil Marcus – Mystery Train

#12023903  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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soulpope

wahr

friedrichVerschwurbelte, vogelwilde Assoziationen und ausgefranste Denkmodelle – das kann ich bei Mystery Train bestätigen. Manchmal ist das sehr poetisch und treffend, manchmal aber auch wirr. Nüchternen Journalismus und sachliche Wissenschaft kann man von Greil Marcus wohl nicht erwarten. Er neigt auch zu überschäumender Begeisterung einerseits und vernichtender Kritik andererseits. Sehr subjektiv und emotional. Habe das Gefühl, ich muss da irgendwie zwischen den Zeilen lesen, was er mir eigentlich sagen will oder es mir aus diesen Mosaiksteinen zusammenbauen. Aber vielleicht geht es auch mehr um ein Gefühl – Es geht hier ja schließlich um Rock’n’Roll!

Gut zusammengefasst. Er recherchiert schon sehr tief, hat aber auch den Hang, nahezu alles ins Mystische zu schreiben. Das kann sich dann irgendwann auch etwas abnutzen.

Stimmt …. die Basis aber zumeist eine enorme Begeisterung für Musik …..

Danke und ja: Bei Greil Marcus ist alles von Mythen und Mysterien durchzogen und die Musiker, über die er schreibt, sind Legenden und Sagengestalten. GMs Begeisterung ist überschäumend, aber wenn er enttäuscht wird, ist sein Zorn fürchterlich.

Die erste Zeile seiner Self Portrait-Rezension „What is this shit?“ ist ja legendär. Den Rest kennt sicher kaum jemand. Ich selbst kenne ja nicht mal Self Portrait. ;-) Musste sich GM darüber so echauffieren? Warum lässt er SP nicht einfach achselzuckend liegen? Ich glaube Greil Marcus kann einfach nicht anders.

Aber ich lese erstmal weiter.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)