Die Neueinspielungen sind wirklich nicht so schlecht, wie von @nail75 in seinem schön gemeinen Verriss behauptet. Was mich beeindruckt und verblüfft: Bono schafft es selbst in einem sogenannten intimen Setting, diese pseudocharismatischen Bigger-than-life-Manierismen unterzubringen. Er trägt halt immer zu dick auf, selbst beim Intimsein übertreibt er so sehr, dass man es noch in der letzten Reihe 100 m weg mitkriegt. Sozusagen ein Kammerspiel fürs Rockstadion. Selbst beim „weniger ist mehr“-Ansatz einen „zuviel von allem“-Eindruck zu vermitteln und eine emotionale Überwältigungsästhetik noch im zurückgenommensten Setting durchzuziehen: Das schafft echt nur Bono.
Wenn ich das aktuelle Tiny-Desk-Konzert mit Bono und Edge anschaue, muss ich auch schmunzeln. Bono macht es einem echt zu leicht, ihn zu verspotten.
Aber teilweise finde ich es dann halt doch ein bisschen toll, zum Beispiel bei „Stuck in a moment“. Schlecht ist das alles nicht, nur halt so unausweichlich U2-mässig.
zuletzt geändert von bullschuetz--