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herr-rossi
friedrichBesten Dank! Liest sich interessant.
Raye ist ein must listen für Fans des zeitgenössischen R&B.:) Kimbras Album liegt noch immer auf dem wachsenden virtuellen Stapel ungehörter Neuerscheinungen.
Ach ja, die Glotz-Werte. Über das platte Marketing mit viel nackter Haut hatte ich mich weiter vorne schon mal geäußert. Fällt denen nichts anderes ein?
Ich will mich nicht wieder streiten, versprochen … :) Ich verstehe nur nicht, warum man Reflexionen von Lust und Körperlichkeit auch im visuellen Artwork immer sofort als Marketing und nur als Marketing interpretiert. „Sex sells“ ist für mich, wenn Werbung etwa für Autos oder Kreditkarten mit stereotypen Darstellungen „verführerischer“ Modells aufgepimpt wird, also ohne jeden inhaltlichen Zusammenhang. Aber in der Musik und insbesondere im R&B geht es nunmal häufig explizit um Explizites und es gibt Künstler:innen, die Lust darauf haben, das auch auf der Bühne und vor der Kamera zu zeigen. Könntest Du Dir Prince etwa ohne seine lasziven Posen und schamlosen Sexy MF-Outfits vorstellen? Ich nicht, möchte ich auch nicht.:)
Ich hasse das Wort, aber Kimbras Album-Cover ist geschmackvoll, es deutet mehr an als es tatsächlich zeigt. (…)
plattensammler hatte es in seinem ursprünglichen post so formuliert:
plattensammler
Kimbras neues Album ist raus. A Reckogning Für Alt-Rocker gibt es immerhin auf dem Cover was zum Glotzen.
Ich will auch nicht darüber streiten. Ich empfinde diese sexualisierte Nacktheit auch nicht als anstößig. Und du hast schon recht, Prince oder Madonna wären ohne viel nackte Haut und Popo-Wackeln und sich-selbst-in-den Schritt-fassen (Huch! ) nicht gegangen. Ich glaube ich habe das einfach etwas über, weil es so allgegenwärtig und daher für mich stumpf geworden ist.
Stimmt: Kimbras Cover ist tatsächlich geschmackvoll.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)