Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Karin Krog › Antwort auf: Karin Krog
something borrowed … something new (1989)
letztes von krog aus den frühen 80ern, eine reunion mit nhØp und drew, offenbar nach einem festivalauftritt verabredet, dazu kommt der auf den bassisten eingespielte drummer riel, und nhØp fungiert als musikalischer leiter. das entré ist großartig, nur bass und stimme fragil über „the thrill is gone“, schluchz, dann kommt ein harter schlagzeuggroove und die stimme schwingt sich zu „clear out of this world“ auf und erst ab der 2. strophe kommt das klavier dazu und setzt die modale struktur. krog ist wieder bei ihren experimentellen anfängen, die stimme haucht und klirrt metallisch über 2 akkorde, vibriert, setzt sich durch. das tolle an der aufnahme, auch wenn sie danach mit den alten gassenhauern von cole porter usw. weitermachen, ist, dass die band sehr laut bleibt und die sängerin nicht nach vorne gestellt wird. krog muss wirklich überlegen, was sie diesem powertrio noch hinzufügen kann. vor allem kenny drew dreht hier auf, spielt ein tolles solo nach dem nächsten. es gibt viele höhepunkt – surmans „canto mai“, dem krog einen text in fantasiesprache gibt, als brasilianischer swinger, zu dem sie supercool einen scatgesang vorgibt, der an arbeitsverweigerung grenzt. chi-co-chi-ke-la. dann „the meaning of the blues“, eine der schönsten balladen aus der dritten reihe, kennt man exqusit eigentlich nur von miles, shirley horn, dem jarrett standard trio (kurze wilde überlegung zwischendurch: was, wenn die doch mal mit sängerin aufgenommen hätten – wäre krog da nicht…?). auslaugendes programm, in einer knappe stunde abgefackelt. high-end jazz der 80er.
--