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Sehr geehrter Herr Ah Um,
mit Freude und Gewinn habe ich auch Ihre Replik zu meinen Ansichten und Ausführungen gelesen.
Sicherlich haben Sie recht, wenn Sie in dem Vorgang des Uniformierens und Einreihens in gewisse Peer-Groups (um nicht zu sagen: Cliquen) ein für die Entwicklungsbildung vieler junger Menschen wichtiges Phänomen sehen.
Andererseits, erkenne ich persönlich den dazugehörigen Zusammenhang nicht als dermaßen zwingend an, wie er Ihnen wohl erscheinen mag.
Ich bin in meiner eigenen Jugend immer ganz gut mit der Position des Loners gefahren, der sich von keiner Gruppe dermaßen vertreten fühlte, daß er bereit gewesen wäre, sich bei ihr freudig einzureihen und die eigene Meinung zugunsten des Gruppenkonsenses an der Garderobe abzugeben. Beinharte Beatles-Fans gehörten ebenso zu meinem Freundeskreis wie HipHopper und (was wohl den Großteil ausmachte) wunderbaren Menschen, die sich nicht die Bohne für Musik interessierten. Ich hatte sie alle gleichermaßen lieb. Vielleicht war ich damit allerdings auch die große Ausnahme, wer weiß?
Weiß Gott, MEIN Selbstwertgefühl hat sich nie durch irgendeine wie auch immer geartete Gruppenzugehörigkeit manifestiert, wurde hierdurch verstärkt oder hat sonstwie durch entsprechende Abgrenzungsprozesse von nicht erwünschten „Anderen“ einen Schub bekommen.
In diesem Zusammenhang ist auch mein hier bekundetes Befremden über die ganze Betrachtungsweise von Musik im Koordinatensystem von „Cool/Uncool/Peinlich/Igittibäh“ zu verstehen, das mir bisher eigentlich ausschließlich bei jenen angesprochenen Eingrenzungs-/Ausgrenzungsmechanismen orientierungsloser Jugendlicher begegnet ist.
Hier in diesen hohen Hallen hätte ich es am Allerwenigsten erwartet.
Demnächst dann mehr zu meinen beiden Lieblingsthemen Pickel und Onanie. Damit kenne ich mich nämlich WIRKLICH aus!
Hochachtungsvoll, Ihr Cassa von Vetes
PS: Meine unglaublich gute derzeitige Signatur bezieht sich auf den Link in diesem Beitrag: http://www.rollingstone.de/forum/showpost.php?p=911698&postcount=187
Ich habe selten so gelacht wie bei der Selbstbeweihräucherung des dortigen, nun ja, Autors!