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krog/surman, cloud line blue (1976/79)
londoner prog jazz begräbt den skandinavischen biedermeier hier unter sehr vielen instrumentenspuren und englischer lyrik (paul rowland), ab und zu kommt ein fettes bass-ostinato aus dem moog und ein schlagzeugbeat von stu martin mit eingegipsten handgelenken, krog lässt ihre elektronik zuhause und spielt die warme stimme in der knarzenden und knisternden technik. ist rau und gewöhnungsbedürftig und ausgesprochen improvisiert, surman erzählt in den launigen liner notes von den großen geräten, die sie da zur belustigung ihrer gäste (u.a. jack dejohnette) im studio aufgebaut hatten. tatsächlich ging ihnen irgendwann das geld aus und die bänder blieben erstmal liegen. wer macht den downmix, analog natürlich? zwei jahre später ruft krog an: „problem solved, i know somebody who can really do this – jan erik!“ und so kommt das durch- und übereinander zusammen und ist drei jahre nach den aufnahmen in der welt. es ist nicht richtig hip, aber sehr auf dem weg dahin, krog gefällt mir in diesem setting ausnehmend gut, es könnte für sie alles noch technischer und minimalisitischer sein. aber es ist halt doch mehr edgar allen poe als kraftwerk.
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