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herr-rossi
Ich finde „Hawaii“ als Song an sich berührend und habe großen Respekt vor dem Familienmenschen Johnny Lydon und vor seinen musikalischen Meriten, aber er hat die Wettbewerbssituation freiwillig gesucht und die bedeutet eben, auch mit einem sehr persönlichen Song scheitern zu können.
Ja natürlich. Mal ganz abgesehen von der Frage wie man „guten Gesang“ definiert (als aggressiven Punkrocker fand ich seinen Gesang nämlich z.B. gut und passend), entsprach diese Performance nicht den Anforderungen an so einen Wettbewerb wie den ESC und Lydon ist hier vor allem an sich selbst gescheitert und schon gar nicht an angeblich ignoranten ESC Fans. Möglicherweise lag das auch gar nicht in seiner Absicht. Was er erreicht hat ist die Aufmerksamkeit für sein Anliegen, die sicher höher ist als wäre dieser Song ganz normal als Widmung an seine kranke Frau veröffentlicht worden. Und Leute, die sich mit John Lydon nicht näher beschäftigt haben, haben evtl. gelernt, dass er auch eine Seite von sich öffentlich zeigen kann, die sich abseits von Wut und Provokation bewegt. Und der ESC hatte ebenso seine Schlagzeilen. Win-win.
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.