Antwort auf: Katatonia – Sky void of stars

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irrlicht
Nihil

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Dann mach ich mal den Anfang.

Nach mittlerweile vier Durchläufen würde ich mich festlegen, dass auch „Sky void of stars“ ein richtig gutes Album ist. Stilistisch führt es den Weg von „City burials“ fort, es gibt aber auch Anteile, die mich an die Zeit von „Night is the new day“ und „Dead end kings“ denken lassen. Anders gesagt: Es ist experimentell, aber eher in kompaktere Songs gepackt (die ausladenden Arrangements von „The fall of hearts“ findet man hier so gut wie nicht). Den Weg von letzterem Album hätte Katatonia gerne weiter verfolgen können, aber eigentlich ist es auch nicht verkehrt, dass sich die Band nicht an einem halbgaren Aufguss versucht.

„Sky void of stars“ hat weiterhin alles, was ein gutes Album der Band auszeichnet: Eine hervorragend eingespielte Bands, tolle Breaks, einige starke Melodien, fantastische Vocals und vor allem richtig viel Vibe. Das leichte Manko ist für mich bislang, dass sich das Album im Grunde zu wenig Zeit nimmt – die allerbesten Momente von Katatonia, etwa „Residual“ oder „Departer“, leben auch immer ein wenig von Stille, stehenden Tönen und bebender Ruhe, hier hetzen die Tracks bisweilen etwas auf die Refrains zu. Und das ist der Knackpunkt: Die Hooks sind einfach nicht so stark wie auf den Vorgängern, ich mag bei vielen Tracks auch die Strophen dieses Mal deutlich lieber (etwa im majestätischen „Author“, spürbarer hat Jonas zuletzt allenfalls in „Lacquer“ gesungen). Es gibt sie aber auch hier, die genialen Momente, die auch „The fall of hearts“ auszeichneten, etwa in „Colossal shade“, wenn die „Satellite star“ Zeile hereinbricht – das ist die Band, die ich hier gerne öfter gehört hätte. Dem gegenüber stehen auch ein paar eher dürftige Momente, darunter das etwas blasse „Birds“ oder das für mich etwas zu pathetische „Impermanence“ im Duett mit Joel Ekelöf von Soen. Und letzter Kritikpunkt: Es ist bislang einfach noch kein richtig großer Favorit dabei. Alle Tracks sind hörenswert bis sehr toll, aber Aufnahmen von der Qualität eines „Ghost of the sun“, „Lethean“, „Leech“, „The longest year“ oder „Deliberation“ höre ich bislang noch nicht.

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Hold on Magnolia to that great highway moon