Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Karin Krog › Antwort auf: Karin Krog
krog/shepp, hi-fly (1976)
das album ist hier ja bekannt und wird allgemein geschätzt, letztes mal schrieb ich: nie hat krog braver ausgesehen und gefährlicher gesungen. naja. ein programm aus standards für 1 uhr morgens, nachdem sich die beiden stars erst tagsüber zufällig am bahnhof getroffen und schnell eine session organisiert hatten. shepp ist mit seiner ersten halbtraditionalistischen trance-band unterwegs, sein pianist dave burrell ist hier aber leider nicht dabei, und cameron brown auch nur zusätzlich auf einem stück. arild andersen und jon balke springen ein (oder sichern krog ab), und beaver harris ist müde und macht nur das nötigste. krog wirft nur kurz echogerät und ringmodulator an, traut sich, für shepp einen blues zu singen (auch wenn der von carla bley ist), aber eigentlich funktioniert der frische blick aufs alte material ganz automatisch, weil weder krog noch shepp agent:innen des nummer-sicher-prinzips sind.
auf „hi-fly“ hält es shepp nicht mehr auf dem hocker, er würgt balkes solo-versuch ab und spielt sich dann minutenlang wach. und dann kommt noch ein wahnsinnssolo über „soul eyes“ im latin-rhythmus. da hört krog dann einfach nur zu, bis alles gesagt ist.
--